CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S114
DOI: 10.1055/s-0040-1711650
Abstracts
Onkologie

Rekonstruktion von zirkulären Pharynxdefekten mit tubuliertem ALT-Transplantat in der Salvage-Situation – Technik mit Fallserie

L Wittig
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hno, Hamburg
,
CS Betz
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hno, Hamburg
,
N Möckelmann
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Hno, Hamburg
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Einleitung Das ALT (engl.: anterolateral thigh) Transplantat ist aufgrund seiner hohen Variabilität und geringen Entnahmemorbidität bei zugleich großem Lappenvolumen vielfältig zur Defektdeckung im Kopf-Hals-Bereich einsetzbar. Die Möglichkeit mehrere Hautinsel zur gleichzeitigen Defektdeckung zu heben, bietet einen potentiellen Vorteil gegenüber anderen Transplantaten, insbesondere bei der Rekonstruktion zirkulärer Pharynxdefekte nach Laryngopharyngektomie.

Methodik Beschreibung der Rekonstruktionstechnik. Fallserie von Patienten mit zirkulärem Pharynxdefekt in der Salvagesituation nach Laryngopharyngektomie oder totaler Pharyngektomie. Auswertung der Größe des entnommenen Transplantats, Vitalität des Transplantats, Auftreten postoperativer pharyngokutaner Fisteln, Schluckfähigkeit.

Ergebnisse Von 2017 bis 2019 wurde in neun Fällen eine zirkuläre Pharynxrekonstruktion mit einem tubulierten ALT durchgeführt. In keinen Fall war eine Anastomosenrevision notwendig und alle Transplantate waren vital. Die Transplantatgröße lag zwischen 9x9 und 9x15 cm. Die Entnahmestelle konnte in allen Fällen primär verschlossen werden. In 8/9 Fällen wurde zusätzlich eine zweite Hautinsel zur Deckung eines zervikalen Hautdefekts gehoben. In 4/9 Fällen kam es zu einer Fistelbildung mit operativer Revision im Bereich der Pharynxnaht. Abschließend zeigte sich in 8/9 Fällen im Röntgenbreischluck eine dichte KM-Passage.

Diskussion Das tubulierte ALT Transplantat erweist sich als eine variable, zuverlässige Rekonstruktionsmöglichkeit in der Salvagesituation. Zirkuläre Pharynxdefekte können aufgrund der Größe des Lappens gut überbrückt werden um eine Kontinuität des Schluckwegs wiederherzustellen. In diesem Patientenkollektiv konnten bis heute klinisch keine Pharynxstrikturen festgestellt werden.

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Article published online:
10 June 2020

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