CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S185
DOI: 10.1055/s-0040-1711725
Abstracts
Otologie

Cochlea-Implantat-Voruntersuchung bei Kindern konsanguiner Eltern

D Guderian
1   Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.
,
S Helbig
1   Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.
,
S Kramer
2   Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Schwerpunkt Phoniatrie und Pädaudiologie, Frankfurt/M.
,
I Burck
3   Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.
,
T Stöver
1   Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.
,
M Diensthuber
1   Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Frankfurt, Frankfurt/M.
› Institutsangaben
 

Einleitung Konsanguinität geht mit einem erhöhten Risiko genetisch bedingter Erkrankungen und Fehlbildungen einher, das sich auf vielfältige Weise manifestieren kann. Ein kleiner, jedoch nicht unbeträchtlicher Anteil der pädiatrischen Cochlea-Implantat-Kandidaten sind Kinder blutsverwandter Eltern. Methoden: Im Rahmen dieser retrospektiven Untersuchung wurden unter den Kindern, die im Alter von ≤ 6 Jahre einer Cochlea-Implantat-Voruntersuchung unterzogen wurden (n = 370), basierend auf anamnestischen Angaben die CI-Kandidaten mit konsanguinen Eltern identifiziert. Ausgewertet wurden bei diesen Patienten die Ergebnisse der bildgebenden (CT/MRT) und audiologischen Diagnostik sowie die empfohlenen hörrehabilitativen Interventionen.

Ergebnisse 48 Patienten (13,0 %) des Patientenkollektivs waren Kinder konsanguiner Eltern. Davon wiesen 13 Patienten (27,1 %) eine Innenohrfehlbildung auf. Die Hörnervenhypoplasie stellte mit n=3 (23,1 %) die häufigste Fehlbildung dar. Bei 42 (87,5 %) Patienten bestätigte sich das Vorliegen einer hochgradigen Schwerhörigkeit oder Taubheit. In 33 Fällen (68,8 %) wurde die Indikation zur Cochlea-Implantation gestellt.

Schlussfolgerung Die vorliegenden Daten zeigen, dass ein beträchtlicher Anteil der untersuchten Patienten mit konsanguinem Hintergrund eine Innenohrfehlbildung aufweist. Die Cochlea-Implantat-Versorgung stellt bei diesen Patienten damit häufig eine besondere Herausforderung dar.

Poster-PDF A-1785.PDF



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
10. Juni 2020

© 2020. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York