Beziehung zwischen Kognition und psychometrischem Outcome nach Cochlea-Implantation über 70-jähriger, postlingual Hörgeschädigter

Zielstellung Komplexe Evaluation des psychometrischen Outcomes von über 70-jährigen, beidseitig hörgestörten Patienten nach einseitiger Cochlea-Implantation (CI) in Abhängigkeit von der kognitiven Leistungsfähigkeit.

Patienten und Methode: In dieser prospektiven Studie wurden im Follow-up von mindestens 12 Monaten 31 postlingual an Taubheit grenzend schwerhörige, über 70-jährige CI-Kandidaten (76,3 ± 4,7 Jahre) mit unilateraler CI untersucht. Die kognitiven Fähigkeiten wurden anhand des Arbeitsgedächtnisses (AG) und der Verarbeitungsgeschwindigkeit (VG) (Wechsler Intelligenztest 4th ed., WAIS-IV) bewertet. Die Tinnitusbelastung (Göbel &amp; Hiller), die Lebensqualität (NCIQ), das Sprachverstehen (Freiburger Einsilbertest) und die mentalen Komorbiditäten wurden mit dem Charité - Fragenbogeninventar für Depressivität (ADS-L), Ängstlichkeit (GAD-7) und Stress (PSQ) prä- sowie postoperativ nach 6 und 12 Monaten erfasst und statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Die Lebensqualität korreliert 6 und 12 Monate nach CI signifikant mit der Verarbeitungsgeschwindigkeit (p<0,05). Ebenso findet sich ein sign. Zusammenhang der Tinnitusbelastung mit der Verarbeitungsgeschwindigkeit präoperativ und 12 Monate nach CI. Die mentalen Komorbiditäten waren weder prä- noch postoperativ abhängig von der Kognition.

Schlussfolgerung Die Ergebnisse stützen die Hypothese, dass die Auswirkungen der CI auf die kognitive Leistungsfähigkeit und das psychometrische Outcome durch wechselseitige Beziehungen beeinflusst werden.

Poster-PDF A-2030.PDF

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Article published online:
10 June 2020