CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S230-S231
DOI: 10.1055/s-0040-1711864
Abstracts
Otologie

Lidocaininjektionen im Bereich trigeminaler Strukturen zur Tinnitustherapie

V Vielsmeier
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg
,
E Biesinger
2   HNO-Zentrum Traunstein, Traunstein
,
B Langguth
3   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Regensburg, Psychiatrie, Regensburg
,
W Schlee
3   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Regensburg, Psychiatrie, Regensburg
,
J Simoes
3   Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Regensburg, Psychiatrie, Regensburg
› Author Affiliations
 

Einleitung Subjektiver Tinnitus ist eine Wahrnehmung von Geräuschen oder Tönen ohne das Vorhandenseins eines Stimulus. Aufgrund der Heterogenität dieses Patientenkollektives existiert kein einheitliches Therapiekonzept. Zahlreiche Studien zeigten Zusammenhänge zwischen somatischen Manövern der Halswirbelsäule und des Kiefergelenks und der Tinnituswahrnehmung. Daher wurde die Idee entwickelt, Lidocain-Injektionen an trigeminalen Strukturen therapeutisch einzusetzen. Methoden: Die Daten von zwei Untersuchungen mit 19 und 20 im HNO-Zentrum Traunstein behandelten Patienten wurden retrospektiv durch das Universitätsklinikum Regensburg ausgewertet. Nach drei Injektionen in anatomischer Nähe zum Ganglion oticum und zum Ganglion trigeminale über einen enoralen Zugang erfolgte eine Beobachtung über 12 Wochen. Neben möglichen Veränderungen der subjektiven Tinnitusbeschwerden wurden eventuell vorhandene Nebenwirkungen erfasst. Ergebnisse: Wir konnten zeigen, dass Patienten bei nur geringfügig vorhandenen Nebenwirkungen eine Reduktion der Tinnitusbeschwerden in beiden Studien hatten. Der Effekt auf den TQ und den CGI Score war höher bei Patienten mit Kopfschmerzen als bei denen ohne Kopfschmerzsymptomatik. Schlussfolgerung: Die Analyse zeigt, dass durch Injektionen in die Region von trigeminalen Strukturen Veränderungen der Tinnitusbeschwerden erzielt werden können. In einer weiteren Untersuchung erfolgte eine Placebo-kontrollierte Gabe, um die Effekte detaillierter zu untersuchen, und mit diesen Ergebnissen dann diesen neuen Therapieansatz genauer zu evaluieren.

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10 June 2020

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