Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0040-1711874
Stellenwert der Felsenbeincomputertomografie bei der Diagnostik und Therapieplanung der Otosklerose
Einleitung Die Otosklerose äußert sich typischerweise durch eine Schallleitungsstörung oder kombinierte Schwerhörigkeit aufgrund von Knochenumbau im Bereich des ovalen Fensters und der Labyrinthkapsel. Die Diagnose und OP-Indikation werden in der Regel klinisch gestellt. Bei unklarer Diagnose kann eine Felsenbeincomputertomografie (CT) präoperativ durchgeführt werden. In dieser Arbeit wird der Stellenwert der Felsenbein-CT bei der Diagnostik und Therapieplanung der Otosklerose evaluiert.
Methoden Die Patientenakten und CT-Datensätze wurden bei 33 Patienten mit klinischem Verdacht auf eine Otosklerose retrospektiv analysiert. Bei allen Patienten wurde ein Felsenbein-CT und anschließend eine explorative Tympanotomie durchgeführt. Ein HNO-Arzt und ein Neuroradiologe analysierten die CT-Bilder im Hinblick auf das Vorliegen otosklerotischer Herde Ergebnisse: Bei drei Patienten konnte eine Otosklerose intraoperativ ausgeschlossen werden, bei diesen drei Patienten zeigten sich keine otosklerotische Herde bei der CT-Diagnostik. Bei 30 Patienten (35 Ohren) konnte eine Otosklerose intraoperativ bestätigt werden. Bei 27 von 35 Ohren (77 %) konnten otosklerotische Läsionen im Bereich des ovalen Fensters und der Fissula ante fenestram detektiert werden (fenestrale Otosklerose). Von diesen 27 CT-positiven Ohren zeigte sich bei fünf Ohren (18 %) eine retrofenestrale (cochleäre) Otosklerose.
Schlussfolgerung Die CT-Diagnostik zeigte eine hohe Sensitivität (77 %) und Spezifität (100 %) für die Diagnose der Otosklerose in unserer Patientenkohorte. Die Otosklerose ist jedoch in erster Linie eine klinische Diagnose. Die CT-Diagnostik könnte bei unklaren Fällen die audiometrische Diagnostik unterstützen. Außerdem können anatomische Auffälligkeiten durch ein CT präoperativ detektiert werden.
Poster-PDF A-1979.PDF
Publication History
Article published online:
10 June 2020
© 2020. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York