CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S242
DOI: 10.1055/s-0040-1711900
Abstracts
Otologie

Langzeitergebnisse nach Cholesteatomchirurgie mit Anlage einer Radikalhöhle und Obliteration mit Knochenmehl

Lars-Uwe Scholtz
1   HNO-Klinik, Klinikum-Mitte Bielefeld, Bielefeld
,
I Todt
1   HNO-Klinik, Klinikum-Mitte Bielefeld, Bielefeld
,
D Seitz
1   HNO-Klinik, Klinikum-Mitte Bielefeld, Bielefeld
,
H Sudhoff
1   HNO-Klinik, Klinikum-Mitte Bielefeld, Bielefeld
› Institutsangaben
 

Hintergrund Die Chirurgie des Cholesteatoms des Mittelohres stellt nach wie eine hohe Herausforderung an den Operateur bei der Notwendigkeit einer Anlage einer Radikalhöhle, sogenannte Canal Wall Down Mastoidektomie in Bezug auf die Wahl der Art der Rekonstruktion der Gehörgangshinterwand bzw. der Wahl der Art der Obliteration der Mastoidalhöhle. In den letzten Jahren wurden vielversprechende positive Langzeitergebnisse publiziert. (Vercruysse, 2016; Weiss, 2019). Das Ziel dieser Studie ist der Vergleich der Ergebnisse der belgischen Arbeitsgruppe (Vercruysse, 2016) bei Obliteration der Mastoidalhöhle und des Epitympanons mit Knochenmehl bei Erwachsenen mit den eigenen Resultaten ohne Verkleinerung des Epitympanons mit Knochenmehl.

Materialen und Methoden: Ausgewertet wurden die Aktendaten von 559 erwachsenen Patienten, die in unserer Klinik von 01/2014 bis 12/2018 zur Behandlung und Sanierung eines Cholesteatoms des Mittelohres behandelt wurden oder eine Revisionsoperation bei Rezidiv erhielten. Von dieser Gruppe erfolgte bei 87 Patienten eine Tympanoplastik mit Mastoidektomie und Anlage einer Mastoidalhöhle (Canal Wall Down Technik).

Ergebnisse: Der Nachbeobachtungszeitraum betrug mindenstens 12 Monate nach Ohroperation mit Obliteration der Mastoidalhöhle mit Knochenmehl. Es wurden insgesamt bei 87 Patienten (Alter: 18-91 Jahre) in 6,9 % Operationsrevisionen durchgeführt. Dabei ist die Unterscheidung zwischen Cholesteatomrezidiv und Granulationsgewebe präoperativ sehr schwierig. Weitere Auswertungen erfolgten in Bezug auf das resultierende Hörvermögen. Schlussfolgerung: Die Revisionsrate bei der eigenen Studie lag höher als in der verglichenen Studie (6,9 zu 2 %). Der Effekt der Obliteration des Epitympanons mit Knochenmehl erscheint sich hier positiv auszuwirken.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
10. Juni 2020

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