Ein ektoper Zahn - seltene Ursache einer Nasenatmungsbehinderung

Intranasale Zähne treten mit einer Inzidenz zwischen 0,1 bis 1 % in der Normalbevölkerung auf und liegen meist im Gaumen, im Sinus maxillaris oder am Boden der Nasenhaupthöhle. Ätiologisch kommen Traumata der Zähne, nasale Infektionen, genetische Faktoren sowie bei Kindern Lippenspalten in Frage. Ektope intranasale Zähne sind zum Großteil asymptomatisch und werden als Zufallsbefund festgestellt.

Ein 25-jähriger Mann stellte sich in unserer Klinik aufgrund von einer seit Jahren bestehenden Nasenatmungsbehinderung vor. Postrhinorrhö, Druckgefühl über den Nasennebenhöhlen sowie subjektive Hyposmie wurden verneint, weshalb auf eine präoperative Bildgebung verzichtet wurde. In der Rhinoskopie zeigte sich eine Septumdeviation nach rechts mit deutlicher Septumleiste rechts sowie eine Nasenmuschel­hyperplasie beidseits. In der Rhinomanometrie zeigte sich beidseits eine mittelgradige Obstruktion mit Muschelkomponente. Es wurde eine Septumplastik mit Conchotomie beidseits indiziert. Intraoperativ wurde nach Anlegen des subperiostalen Septumtunnels die Septumleiste abgeschlagen. In der Septumleiste zeigte sich ein ektoper Zahn, welcher die Ursache der knöchernen Deformation bildete.

Ektope intranasale Zähne sind eine seltene Ursache einer Nasenatmungsbehinderung. Teilweise können sie bereits in der klinischen Untersuchung festgestellt werden. In der Literatur wird die zeitnahe operative Entfernung empfohlen um Komplikationen wie z.B. Rhinosinusitis, Osteomyelitis, Dakryozystitis, Abszesse des Septums, Fisteln und nasale Deformationen zu vermeiden. Bei präoperativem Verdacht auf einen ektopen Zahn sollte eine CT-Untersuchung erfolgen. Je nach Lage des Zahns kann ein endoskopisches Vorgehen sinnvoll sein.

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Article published online:
10 June 2020