CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S372
DOI: 10.1055/s-0040-1711981
Poster
Schlafmedizin

Prospektive kontrollierte und randomisierte Pilotstudie über den Effekt einer orofazialen myofunktionalen Übungstherapie bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe

J Döge
1   Universitätsmedizin Mainz, HNO Klinik, Mainz
,
S Malatantis-Ewert
1   Universitätsmedizin Mainz, HNO Klinik, Mainz
,
W Röhrenbeck
2   Universitätsmedizin Mainz, Lehranstalt für Logopädie, Mainz
,
K Bahr
1   Universitätsmedizin Mainz, HNO Klinik, Mainz
,
T Huppertz
1   Universitätsmedizin Mainz, HNO Klinik, Mainz
,
B Rosenboom
2   Universitätsmedizin Mainz, Lehranstalt für Logopädie, Mainz
,
S Dippold
3   HNO Praxis, Bad Kreuznach
,
T Brauer
2   Universitätsmedizin Mainz, Lehranstalt für Logopädie, Mainz
,
H Gouveris
1   Universitätsmedizin Mainz, HNO Klinik, Mainz
› Institutsangaben
 

Einleitung Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) weisen eine Hypotonie des weichen Gaumens und der Zunge auf, welche im Schlaf zu einer Verlegung der Atemwege führt. Die Hypothese der Studie ist, dass eine logopädische Übungstherapie der orofazialen Muskulatur über 6 Wochen zu einer Verbesserung des Apnoe/Hypopnoe-Index (AHI) bei Patienten mit gering- und mäßiggradiger OSA führt.

Methoden In dieser prospektiven kontrollierten und randomisierten (unter DRKS00015632 registrierten) Studie führen die Teilnehmer der Interventionsgruppe über 6 Wochen eine intensive (dreimal wöchentlich) spezifische logopädische Übungstherapie durch. In der Kontrollgruppe wird eine unspezifische Übungstherapie mittels Kaugummikauen durchgeführt. Vor und nach der 6-wöchigen Therapie sowie nach weiteren 12 Wochen findet eine Bestimmung des AHI mittels ambulanter Polygraphie statt.

Ergebnisse Bisher wurden 7 Teilnehmer (Durchschnittsalter: 63 Jahren) eingeschlossen. Bei den 3 Teilnehmern der Interventionsgruppe zeigte sich nach 6-wöchiger Therapie eine Verbesserung des AHI im Mittelwert von 18,6/Std auf 16,9/Std. In der Kontrollgruppe zeigte der AHI im Mittel keine Veränderung (AHI 22/Std und AHI 22,8/Std). Bei 2 Patienten jeder Gruppe zeigten sich bei der erneuten Polygraphie nach weiteren 12 Wochen die AHI-Werte der Interventionsgruppe stabil, während bei der Kontrollgruppe kein einheitliches Muster gezeigt wurde.

Schlussfolgerung Durch die ersten Ergebnisse der Pilotstudie zeigt sich eine Wirksamkeit einer intensiven spezifischen Übungstherapie bei Patienten mit gering- und mäßiggradiger OSA. Weitere Patienten sind ebenso wie eine längere Nachbeobachtungsdauer notwendig um die Aussagekraft der Ergebnisse zu erhöhen und einen Langzeiteffekt zu beweisen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
10. Juni 2020

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