Sicheres kontinuierliches intraoperatives Neuromonitoring bei der Parotischirurgie mit der Saxophonelektrode® - Ergebnisse einer prospektiven Studie

Hintergrund Die Entwicklung des intraoperativen Neuromonitorings (IONM) blieb in den letzten Dekaden bei der Parotischirurgie eingeschränkt, obwohl sich diese Methode bei der Schilddrüsen- und Kleinhinrbrückenchirurgie mit dem Einsatz des kontinuierlichen IONM (cIONM) als nutzbringend bewiesen hatte. Hier wurden die Paresenraten durch die Erkennung von Mustern der drohenden Nervenverletzung gesenkt. In dieser Studie zum cIONM bei der Parotischurgie sollten die Parameter zur Erkennung von Schädigungen sowie die Sicherheit untersucht werden.

Methoden Die prospektive Studie wurde beim dt. Register für klinische Studien registriert (DRKS-ID: DRKS00011051, http://www.drks.de). 40 Patienten mit präoperativ normaler Fazialisfunktion (House-Brackmann I) die sich einer primären Parotisoperation von 2016 bis 2018 unterzogen, wurden durch das cIONM mit der Saxophonelektrode® (AVALANCHE XT, Dr. Langer Medical, Waldkirch) gemonitort. Als Kontrollgruppe dienten die Patienten, die zuvor unter intermittierendem IONM (iIONM) operiert wurden. Ergebnisse Eine Hälfte der operierten Patienten hatten eine frühe Fazialisparese (fFP) welche sich bei 39 von 40 Patienten binnen 6 Monaten völlig erholte. Es bestand keinen statistisch signifikanten Unterschied im Vergleich zur iIONM-Gruppe (p = 0,11). Eine Korrelation wurde weder für Stimulationspegel (p = 0,74) noch die Stimulationsdauer (p = 0,51) und fFP gefunden.

Schlussfolgerung Das cIONM mit der Saxophonelektrode® bei der Parotischirurgie kann sicher durchgeführt werden. Zukünftige Entwicklungen der Methode könnten die fFP-Rate durch Erkennung von Mustern der drohenden Nervenverletzung reduzieren.

Publication History

Article published online:
10 June 2020