Die modifizierte Aufarbeitung von Feinnadel-Aspirationszytologien aus Parotistumoren als Zellblock: Eine sinnvolle Erweiterung des diagnostischen Spektrums?

Im Rahmen der prätherapeutischen Feinnadel-Aspirationszytologie (FNAZ) von Ausstrich-Präparaten ist in Teamarbeit mit einem routinierten Pathologen eine Dignitätsbestimmung von Parotistumoren möglich. Die exakte Entitätseinordnung ist aufgrund der fehlenden Möglichkeiten immunhistologischer, zytogenetischer und molekularbiologischer Analysen nicht in allen Fällen zuverlässig möglich. Ziel der Arbeit war die Evaluation der Aussagekraft einer Modifikation bei Aufarbeitung als Zellblock.

Es erfolgte die flüssige Fixierung der FNAZ-Präparate in Formalin. Nach Zentrifugation wurde der Zellblock Paraffin-fixiert, um Schnittpräparate zu erstellen. Standardmäßig wurden diese mit Hämatoxylin-Eosin gefärbt, abhängig von dem ersten zytologischen Befund erfolgten weitere immunhistochemische Färbungen.

Es wurde bei 20 Patienten mit Parotistumoren FNAZ durchgeführt. In 19 Fällen lag diagnostisch ausreichendes Gewebe vor. In 5 Fällen erfolgte die Diagnosesicherung anhand der immunhistochemischen Charakterisierung (2 Lymphome, 2 undifferenzierte Carcinome, 1 Plattenepithelcarcinom). Auch eine in einem Fall ergänzend angeschlossene zytogenetische Zusatzuntersuchung (FISH) konnte technisch einwandfrei durchgeführt werden. In 17 von 19 Fällen wurde die korrekte endgültige Diagnose anhand der FNAZ gestellt.

Die Aufarbeitung von FNAZ als Zellblock bietet bei der Diagnostik v.a. von malignen Parotistumoren eine Erweiterung des diagnostischen Spektrums inklusive der Möglichkeit zytogenetischer bzw. molekularbiologischer Zusatzuntersuchungen. In Anbetracht der Optionen der personalisierten Medizin und Immuntherapien sollte diese modifizierte Technik in Zukunft der Standard werden, um minimalinvasiv Aussagen zu Tumorentität, PD-L1-Rezeptorstatus und genetischen Veränderungen zu treffen.

Poster-PDF A-1146.PDF

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Article published online:
10 June 2020