Benigne und maligne Tumore der Gl. parotidea: Eine multizentrische Analyse von 1.020 Fällen. Zunehmende Inzidenz von Warthin-Tumoren

Einleitung Speicheldrüsentumoren machen etwa 3 - 5 % aller Neoplasien im Kopf-Hals-Bereich aus. Speicheldrüsentumoren sind überwiegend in der Glandula parotis lokalisiert. Trotz jahrelanger Forschung und klinischer Erfahrung stellen die Speicheldrüsenneoplasien, aufgrund ihrer Seltenheit und Komplexität, eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar.

Methoden Ziel dieser Arbeit ist daher die Analyse der Erfahrungen mit dieser heterogenen Tumorgruppe durch die Durchführung einer multizentrischen Studie der HNO-Kliniken und Karlsruhe und Pforzheim. Dazu sollten die relevanten Patientendaten, die in der Zeit zwischen 2008 und 2019 an einem Tumor der Gl. parotidea behandelt wurden, retrospektiv aus den Krankenakten erfasst werden. Die Ergebnisse werden mit den Ergebnissen anderer Studien verglichen und diskutiert.

Ergebnisse Insgesamt wurden 1.020 Fälle von Parotidektomie für gutartige und bösartige Läsionen identifiziert. Wir fanden 864 (84.7 %) und 156 (15,3 %) Patienten mit gutartigen bzw. bösartigen Tumoren der Gl. parotidea. Der häufigste gutartige Parotistumor war der Warthin-Tumor, gefolgt von dem pleomorphen Adenom. Die häufigsten primären, maligne Tumortypen waren das Azinuszellkarzinom und das Mukoepidermoidkarzinom. Sekundäre maligne Tumoren der Ohrspeicheldrüse umfassten Lymphom und metastasierendes, kutanes Plattenepithelkarzinom.

Schlussfolgerungen Inzidenz von Warthin-Tumoren war höher als die von pleomorphen Adenomen. Ein großer Teil der malignen Parotistumoren stellt Metastasen aus Plattenepithelkarzinom der Haut des Kopfes und des Halses dar.

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Article published online:
10 June 2020