Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2020; 48(03): 214-215
DOI: 10.1055/s-0040-1712563
Experimentelle Pathologie

Gut geschmiert? – CLCA1 auch im Gelenk

J. Hoppe
1   Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin
,
L. Mundhenk
1   Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin
,
K. Dietert
1   Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin
,
A. D. Gruber
1   Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin
› Author Affiliations
 

Einleitung CLCA1 (chloride channel regulator, calcium activated 1) wird bekanntermaßen von muzinproduzierenden Zellen im Respirations- und Gastrointestinaltrakt sezerniert und scheint dort Muzine bzw. Ionenkanäle zu modulieren. Überraschenderweise fanden wir CLCA1 auch im Synovium verschiedener Tierarten.

Material und Methoden CLCA1-mRNA und -Protein wurden mittels RT-qPCR, In-Situ-Hybridisierung, Immunhistochemie und -fluoreszenz in der Gelenkkapsel teils gesunder, teils entzündeter Gelenke bei Mensch, Schwein, Hund, Katze, Pferd und Maus untersucht.

Befunde Bei allen Spezies war CLCA1 in Synovialisdeckzellen nachweisbar. Bei Maus und Schwein ergaben sich deutliche Unterschiede im Expressionsmuster zwischen proximalen und distalen gesunden Gliedmaßengelenken. Zusätzlich zeigten sich bei Mensch und Schwein Expressionsunterschiede innerhalb der Gelenke, je nach Art des Synoviums. Abhängig vom Entzündungsmuster scheint eine differentielle Regulation von CLCA1 vorzuliegen.

Schlussfolgerung Wir hypothetisieren, dass CLCA1 von Synoviozyten sezerniert wird und ähnliche Funktionen in der Prozessierung von Synovia übernimmt, wie bisher an Muzinen im Darm gezeigt. Darüber hinaus postulieren wir, dass CLCA1 an der Modifikation der Synovia im Rahmen von Arthritis beteiligt sein könnte.



Publication History

Article published online:
08 July 2020

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