Fallbericht: Dilatative Kardiomyopathie mit Aortenthrombose bei einem Kapuzineraffen

Einleitung Herzerkrankungen stellen bei Primaten, einschließlich Menschen, eine sehr häufige Erkrankungs- und Todesursache dar. Für die ätiologisch ungeklärten primären Kardiomyopathien existieren zurzeit keine zufriedenstellenden Therapieschemata. Ziel der aktuellen Studie ist die Beschreibung einer Kardiomyopathie bei einem Kapuzineraffen.

Material und Methoden Der 20 Jahre alte, männliche Kapuzineraffe stammte aus dem norddeutschen Tierpark Grimmen. Der Affe wurde klinisch und sonographisch untersucht. Nach der Euthanasie erfolgte eine Sektion sowie histopathologische und immunhistologische Untersuchung.

Befunde Mittels Ultraschall wurden eine dilatative Kardiomyopathie, ein linksseitiges Wandaneurysma, eine Mitralklappeninsuffizienz und eine Thrombembolie festgestellt. In der Sektion zeigten sich ein „Kugelherz“ und eine Aortenthrombose. Histologisch fanden sich fibrosierende und degenerativ-atrophische Myokardveränderungen mit Schwerpunkt an der klinisch als „Wandaneurysma“ bezeichneten Stelle.

Schlussfolgerung Zusammenfassend bestätigen die postmortalen Befunde die klinische Diagnose einer dilatativen Kardiomyopathie mit Aortenthrombose. Bemerkenswert ist, dass der Begriff Aneurysma in verschiedenen Fachdisziplinen unterschiedlich verwendet wird.

Publication History

Article published online:
06 July 2020