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DOI: 10.1055/s-0040-1714468
Kann eine Lebensstilintervention in der Schwangerschaft die postpartale Gewichtsentwicklung von Mutter und Kind positiv beeinflussen? – 12-Monats-Follow-up der „Gesund leben in der Schwangerschaft“ (GeliS) – Studie
Einleitung Eine übermäßige Gewichtszunahme in der Schwangerschaft kann das mütterliche und kindliche Risiko für Übergewicht erhöhen. Die „Gesund leben in der Schwangerschaft“ (GeliS)-Studie zielte darauf ab, einer übermäßigen Gewichtszunahme vorzubeugen und spätere gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Methoden Frauen der Interventionsgruppe erhielten 3 Lebensstilberatungen während der Schwangerschaft und eine zusätzliche Beratung postpartum, die parallel zu Routinevorsorgeuntersuchungen stattfanden. Die Kontrollgruppe durchlief die übliche Schwangerenvorsorge.
In beiden Gruppen wurden in einem 12-Monats-Follow-Up Daten zur mütterlichen und kindlichen Gewichtsentwicklung sowie zum Stillverhalten mittels Daten des Kinderuntersuchungshefts und Fragebögen erhoben.
Ergebnisse Ergebnisse zum Einfluss der Intervention auf die mütterliche und kindliche Gewichtsentwicklung bis zum 12. Monat postpartum liegen vor. Über 1.700 Mutter-Kind-Paare konnten in die Auswertung einfließen (Drop-out-Rate: 10.8%). Im Trend zeigte sich ein geringerer postpartaler Gewichtsbehalt in der Interventionsgruppe (–0,2 ± 4,8 kg) verglichen mit der Kontrolle (0,6 ± 5,2 kg). Dieser Unterschied war nicht statistisch signifikant (p = 0.123). Über 10% aller Frauen wiesen einen Gewichtbehalt > 5 kg, und demnach ein erhöhtes Risiko für späteres Übergewicht, auf. Trotz minimaler positiver Effekte auf ausschließliches Stillen, zeigte die Intervention keinen maßgeblichen Einfluss auf die Anthropometrie der Kinder.
Schlussfolgerung Die GeliS-Intervention hatte keinen erheblichen Effekt auf die Gewichtsentwicklung von Mutter und Kind innerhalb der ersten 12 Monate postpartum.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
04. September 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York