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DOI: 10.1055/s-0040-1714471
Assoziationen zwischen Gen-Ernährung-Interaktionen und Gewichtsreduktion: Eine systematische Übersichtsarbeit
Einleitung Hinsichtlich der Interaktionen zwischen Single Nucleotide Polymorphismen (SNPs) und Makronährstoffzufuhr auf die Gewichtsabnahme ist die Datenlage heterogen und limitiert. Ziel des Reviews ist es, zu untersuchen, ob Gen-Ernährung-Interaktionen mit der Gewichtsreduktion vergesellschaftet sind.
Methoden Die Literaturrecherche (PROSPERO: CRD42019139571) erfolgte im Juli 2019 in vier Datenbanken mit definierten Suchbegriffen zu Genetik, Ernährung und Gewichtsreduktion. Studien mit besonderem Kollektiv (z. B. Schwangere, schwere Erkrankung) wurden ausgeschlossen.
Ergebnisse Insgesamt wurden 20.542 Publikationen identifiziert. Nach Entfernung von 6.993 Duplikaten und weiteren Screeningschritten wurden 28 Artikel eingeschlossen. Diese befassten sich in zehn unterschiedlichen Studienkollektiven mit 94 SNPs in 64 genetischen Loci. Alle Arbeiten untersuchten eine Interaktion zwischen Genotyp und Makronährstoffen (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate) auf das Ausmaß der Gewichtsreduktion, wobei die Ergebnisse meist nicht signifikant waren. Zudem handelte es sich vor allem um Einzelbefunde, für welche Replikationen fehlen. Die Genotyp-Fett-Interaktion auf das Körpergewicht wurde am häufigsten analysiert.
Schlussfolgerung Da für die meisten Interaktionen eine Replikation fehlt, ist eine abschließende Gesamtbewertung der untersuchten Gen-Ernährung-Interaktionen nicht möglich. Fast alle Gen-Ernährung-Interaktionen weisen keine signifikante Assoziation mit dem Ausmaß der Gewichtsreduktion auf. Die Studienlage ist insgesamt sehr inkonsistent.
Finanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF, FKZ: 01EA1709)
Publication History
Article published online:
04 September 2020
© Georg Thieme Verlag KG
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