Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2020; 14(03): 169
DOI: 10.1055/s-0040-1714493
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Ernährungserziehung in der Kita

K Kröller
Hochschule Anhalt, Ernährungspsychologie,, Bernburg, Deutschland
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Einleitung Unser individuelles Ernährungsverhalten etabliert sich bereits in der frühen Kindheit und ist für die Vorhersage einer gesunden Ernährung bis ins Erwachsenenalter von Bedeutung. Während die Wirksamkeit der Eltern in dieser Phase der Ernährungserziehung bereits vielfach belegt werden konnte, ist erzieherische Einflussnahme in Betreuungseinrichtungen weitgehend unklar.

Methoden Für eine Analyse früher Ernährungserziehung wurden die Auswirkungen klassischer Erziehungsstrategien in der Essenssituation untersucht. Über 4 Wochen hinweg wurde Kitakindern ein eher unbeliebtes Gemüse (Kohlrabi) während der Snack-Pause angeboten, worauf die Erzieher entweder mit Lob oder Vorbild (zufällige Gruppenzuordnung) reagierten. Die Wirkung konnte an 570 Kindern (3–6 Jahren) mittels Präferenzmessung vor Beginn des Experimentes sowie 2, 4 und 20 Wochen danach untersucht werden.

Ergebnisse Die individuelle Vorliebe für Kohlrabi nahm sowohl in der Lob- als auch der Vorbildgruppe stärker zu als in der Kontrollgruppe (F(4, 578) = 2,20; p < .05; η2 = .02). Zwischen den beiden Interventionsgruppen ließ sich lediglich ein minimaler Vorsprung der Lob-Gruppe nachweisen (F(1,260) = 3,88; p < .05; η2 = .02), wobei sich auch Unterschiede hinsichtlich der kindlichen Neophobie zeigten.

Schlussfolgerung Diese gleichzeitig niedrig-schwellige und wenig aufwendigen Intervention zeigt die bedeutende Rolle institutioneller Bezugspersonen für die frühe und nachhaltige Entwicklung eines gesunden Essverhaltens auf.



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Article published online:
04 September 2020

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