Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e26
DOI: 10.1055/s-0040-1715017
Poster Wissenschaftliches Abstract
Finanzierung und Qualität in der Palliativversorgung

Häufigkeit und Erregerspektrum von Blutkulturen auf einer universitären Palliativstation [341]

A Seehausen
1   Zentrum für Innere Medizin, Klinik III – Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland
,
O Benedek
2   Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene (IMIKRO), Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland
,
L Henze
1   Zentrum für Innere Medizin, Klinik III – Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland
,
C Große-Thie
1   Zentrum für Innere Medizin, Klinik III – Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland
,
U Kriesen
1   Zentrum für Innere Medizin, Klinik III – Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland
,
A Podbielski
2   Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene (IMIKRO), Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland
,
C Junghanß
1   Zentrum für Innere Medizin, Klinik III – Hämatologie, Onkologie, Palliativmedizin, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland
› Institutsangaben
 

Fragestellung Wie hoch ist die Frequenz von Blutkulturanalysen auf einer universitären Palliativstation, die viele hämatologisch-erkrankte und damit immunsupprimierte Patienten behandelt und welches Keimspektrum kann identifiziert werden?

Studiendesign Retrospektive Kohortenstudie.

Methodik Es wurden Daten aller stationären Patienten der Palliativstation der Universitätsmedizin Rostock (UMR) von 2018 und 2019 unter Nutzung elektronischer Datenbanken der UMR analysiert. Zielparameter waren die Analysen der Blutkulturen (BK; Frequenz, Positivraten, Keimspektrum). Die Datenauswertung erfolgte mit Microsoft Excel.

Ergebnis Im untersuchten 2-Jahres-Zeitraum wurden insgesamt 187 BK-Paare bei 115 Patienten bebrütet. Bezogen auf die Liegedauer erhält man für 2018 13,8 und für 2019 13,6 BK pro 1000 Patiententage. Wiederholte BK-Analysen eines Patienten wurden innerhalb eines 60-Tage-Zeitraums so bereinigt, dass nur die jeweils 1. Analyse mit einem Keimnachweis zählte. In Summe lagen von den 115 Patienten insgesamt 21 BK mit Erregernachweis vor. Am häufigsten (14 BK, 15 Keime) ließen sich dabei grampositive Kokken und hier insb. Staphylococcus epidermidis (in 8 positiven BK, davon 1x simultan zentral und peripher gewachsen) nachweisen, weiterhin Staphylococcus aureus (3x, davon 1x sichere Fokuszuordnung möglich), Staphylococcus hominis (2x), Staphylococcus caprae (1x) und Enterococcus faecalis (1x, Fokus ermittelbar). Mit einer Häufigkeit von 10 BK folgten gramnegative Stäbchen, im Detail Escherichia coli (2x), Klebsiella pneumoniae (1x), Klebsiella aerogenes (1x), Pseudomonas aeruginosa (1x) und Enterobacter hormaechei (1x).

Diskussion BK wurden im analysierten Zeitraum nur selten auf der Palliativstation durchgeführt. Es wird gegenwärtig analysiert, welche klinischen Charakteristika zu einer BK-Entnahme veranlassten.

Take Home Message für die Kongressbesucher Das BK-Keimspektrum auf einer universitären Palliativstation wird durch grampositive Erreger dominiert. Mögliche Kontaminationen müssen bei der Interpretation berücksichtigt werden.

Offenlegungserklärung Keine Interessenkonflikte



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
31. August 2020

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