Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e61-e62
DOI: 10.1055/s-0040-1715266
Projekte/Best Practice
Freies Thema

Noch 36 Wünsche zum Lebensende – Ein Spiel zur Gestaltung der Vorsorgeplanung [101]

D Daniels
1   Bonn, Klinik für Palliativmedizin, MediClin Robert Janker Klinik, Bonn, Deutschland
,
M Wendorf
1   Bonn, Klinik für Palliativmedizin, MediClin Robert Janker Klinik, Bonn, Deutschland
,
U Heiming
1   Bonn, Klinik für Palliativmedizin, MediClin Robert Janker Klinik, Bonn, Deutschland
,
KE Clemens
1   Bonn, Klinik für Palliativmedizin, MediClin Robert Janker Klinik, Bonn, Deutschland
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Ziel Anamnese der eigenen Wünsche im Hinblick auf die Versorgung zum Lebensende (§ 132g SGB V)

Das Bewusstsein in der Gesellschaft fehlt immer noch, sich den Tod bzw. dessen Umstände wünschen zu dürfen. Auch auf der Palliativstation beobachten wir oft, wie schwer es Patienten (P) fällt, Wünsche im Zusammenhang mit dem persönlichen Lebensende zu formulieren. Was wünsche ich mir zum Lebensende? Was will ich und was nicht mehr? Wie ist meine Vorstellung von einer guten Vertretung? 1

Intervention Damit es P leichter fällt, ihre Wünsche zu erfassen und darüber zu sprechen, habe ich ein Spiel (S) entwickelt, was den Kern der Versorgungsplanung auf den Punkt bringt:

die Kommunikation:

Raus aus der Schonhaltung und über das sprechen, worüber man nicht länger schweigen sollte: die letzte Lebensphase.

Das S beinhaltet 36 Karten mit vorformulierten Wünschen; 1 Karte/1 Wunsch, z. B: Keine Schmerzen/Leiden

Die Karten sind dreieckig und passen auf ein S-feld in Form einer Pyramide mit insgesamt 36 Plätzen (Pl). Die Pyramide ist in Prioritäten gestaffelt.

Oben=wichtig 9 Pl Mitte=weniger wichtig 16 Pl Unten=eher unwichtig 11 Pl

Die Verteilung der Wünsche ist individuell. Die P ordnen die Karten während des S neu an, Doppelplatzierungen sind zu vermeiden.

Erfahrungen Es entsteht Dialog mit Fragen und Beratungsmöglichkeiten zu Angeboten im palliativen Bereich.

Einige P reden mehr über ihre Wünsche, andere weniger. Es entstehen traurige, lustige, ergreifende Lebensgeschichten.

Der Wunsch Sinn für Humor behalten, hat bei den meisten P oberste Priorität. Neben Keine Schmerzen/Leiden und Selbstbestimmt leben

Diskussion der Übertragbarkeit Das S stellt ein Instrument dar, wenn es darum geht, Vorsorgedokumente abzufassen. Die S-dauer beläuft sich auf ugf. 70 Min. Da das Entlassmanagement den Klinikalltag bestimmt, ist es zeitlich oft nicht spielbar.

Take Home Message Bevor Das Leben Ist Vorüber

Sprecht Und Lacht Und Singt Darüber

Bereitet Euch Vor

Am Besten Mit Humor - Und Behände,

Auf Das Eine Lebensende.

Offenlegungserklärung Keine Interessenskonflikte



Publication History

Article published online:
31 August 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

 
  • Quellenangaben

  • 1 Vorsorge für Unfall Krankheit Alter durch Vollmacht Betreuungsverfügung Patientenverfügung. Bayrisches Staatsministerium der Justiz