Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(05): e62
DOI: 10.1055/s-0040-1715269
Projekte/Best Practice
Freies Thema

Wen nehmen wir eher auf? aPAT - ein Hilfsmittel zur Einschätzung der Dringlichkeit von Anfragen zur spezialisierten Palliativbegleitung [282]

V Mosich
1   Palliativstation und Mobiles Palliativteam, Caritas Socialis CS Hospiz Rennweg, Wien, Österreich
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Idee/Ziel Regional stehen Angebote der spezialisierten Palliativversorgung (sPV) in ungenügender Zahl zur Verfügung, sodass nach Anmeldung für eine Begleitung Wartezeiten entstehen. Bisher versterben zahlreiche Personen, bevor eine Begleitung zustande kommt. Entsprechend dem österreichischen Konzept der abgestuften Hospiz- und Palliativversorgung haben Institutionen der sPV den Auftrag, ihre Kompetenzen „schwierigen und komplexen“ Behandlungssituationen zukommen zu lassen. Die Messung der Kriterien „schwierig und komplex“ als Maß für die Treffsicherheit palliativer Angebote erscheint kaum denkbar. Als Hilfsmittel, dennoch die Menschen zu identifizieren, die einer sPV besonders bedürfen oder aber dadurch in besonderem Maße einen Benefit erleben können, soll auf der Basis von in der Literatur beschriebenen Faktoren ein Versuch gemacht werden, die Dringlichkeit des Bedarfs an spezialisierter Palliative Care zu messen.

Intervention eine übersetzte und an die regionalen Erfordernisse angepasste Version der australischen iPAT (inpatient Palliative Care Admission Triage tool) wird bei Anfrage um Palliativbegleitung erhoben. In diese fließen Performance, Krankheitsphase, Schmerz, andere Symptome, psychischer Leidensdruck, Kommunikationsbedarf, bedarfsentsprechende Versorgung und Umstände der Anmeldung ein.

Erfahrungen/Ergebnisse werden noch gesammelt, liegen bis September vor

Diskussion der Übertragbarkeit (Chancen und Risiken) Die in unzureichendem Ausmaß vorgehaltene Ressource der sPV soll vorrangig Menschen mit Leidensfaktoren zukommen, denen mit palliativer und hospizlicher Begleitung begegnet werden kann. Die Differenzierung, wer der sPV am ehesten bedarf, soll aufgrund nachvollziehbarer Kriterien erfolgen, sodass bestmögliche Verteilungsgerechtigkeit gelebt wird.

Take Home Message für die Kongressbesucher Bei unzureichenden Ressourcen muss nachvollziehbar auf der Basis von passenden Kriterien entschieden werden, wem diese zukommen sollen.

Offenlegungserklärung Es besteht kein Interessenskonflikt



Publication History

Article published online:
31 August 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

 
  • Quellenangaben

  • 1 Jennifer A.M. Philip et al. Journal of Palliative Medicine.Aug 2010.965-972.