Z Gastroenterol 2020; 58(08): e117-e118
DOI: 10.1055/s-0040-1716051
BEST Abstracts: Präsentationen
BEST Abstracts: CED - klinisch Mittwoch, 16. September 2020, 16:00 - 17:30

Sicherheitsprofil verschiedener intravenöser Eisenpräparate in der Therapie der Eisenmangelanämie bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmkrankheiten

A Aksan
1   Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen, Deutschland
2   Interdisziplinäres Crohn Colitis Centrum Rhein-Main, Frankfurt, Deutschland
,
K Farrag
2   Interdisziplinäres Crohn Colitis Centrum Rhein-Main, Frankfurt, Deutschland
3   Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt, Deutschland
,
S Aksan
2   Interdisziplinäres Crohn Colitis Centrum Rhein-Main, Frankfurt, Deutschland
3   Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt, Deutschland
,
J Stein
2   Interdisziplinäres Crohn Colitis Centrum Rhein-Main, Frankfurt, Deutschland
3   Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt, Deutschland
,
O Schröder
2   Interdisziplinäres Crohn Colitis Centrum Rhein-Main, Frankfurt, Deutschland
3   Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Aktuelle nationale und internationale Leitlinien propagieren den Einsatz intravenöser Eisenpräparate in der Therapie der Eisenmangelanämie bei chronisch entzündlichen Darmkrankheiten (CED) bei Unverträglichkeit oder Nichtansprechen auf eine orale Eisensubstitution, schwerer Anämie (Hämoglobin < 10g/dl), Notwendigkeit zum Einsatz von Erythropoetin sowie aktiver Erkrankung.

Ziele Unklar ist, ob die unterschiedlichen Eisenpräparate relevante Unterschiede in ihrem Sicherheitsprofil aufweisen.

Methodik Durchführung einer systematischen Übersicht sowie einer Netzwerk-Metaanalyse unter Einbezug von PUBMED, SCOPUS, WoS sowie der Cochrane Library bis zum 31.06.2019 mit der Bestimmung Medikamenten-bezogener (schwerer) Nebenwirkungen im Vergleicht zur Normalpopulation als primären Endpunkt. Als sekundärer Endpunkt war das Ausmaß der häufigsten aufgetretenen Nebenwirkungen definiert.

Ergebnis Unter 8086 Publikationen wurden 171 relevante Volltextartikel, darunter 5 randomisierte kontrollierte Studien (RCT) herausgefiltert. Die Nebenwirkungsraten unterschieden sich nicht signifikant zwischen den verschiedenen IV-Eisenpräparaten Eisen(III)-Carboxymaltose (FCM), Eisen-Sucrose (IS), Eisen-Isomaltosid (IIM) und oralem Eisen (OI). Verglichen mit OI; OR=0.69, 95 % CrI [0.29;1.7] für FCM, OR=0.52, 95 % CrI [0.22;1.2] für IS, OR=1.5, 95 %CrI [0.80;3.1] für IIM. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Kopfschmerz (1,8 %) und vorübergehende Hyperferritinämie (1,8 %) bei FCM; Kopfschmerz (1,5 %), Hyperferritinämie und Muskelspasmen (jeweils 1,2 %) bei IS; Flush (2,7 %), Überempfindlichkeit und Transaminasenanstieg (jeweils 1,8 %) bei IIM; Durchfall (8,0 %) und Bauchschmerzen (7,7 %) bei oralem Eisen. Das Auftreten einer transienten, klinisch asymptomatischen Hypophosphatämie in Zusammenhang mit der Anwendung von FCM wurde in einem RCT berichtet. Schwere Nebenwirkungen wurden beobachtet für FCM in 1/381, IIM in 1/223 und OI in 5/238.

Schlussfolgerung Die untersuchten IV-Eisenpräparate wiesen vergleichbare niedrige Nebenwirkungsraten auf ohne Hinweise für ein erhöhtes Sicherheitsrisiko gegenüber oralem Eisen.



Publication History

Article published online:
08 September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York