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DOI: 10.1055/s-0040-1716290
Etablierung einer strukturierten und sektorenübergreifenden Nachsorge nach bariatrisch-metabolischer Operation: das ACHT Konzept
Einleitung Die metabolische-bariatrische Chirurgie ist derzeit evidenzbasiert die effektivste Therapie zur Behandlung der morbiden Adipositas und deren Begleiterkrankungen. Dennoch können ein unzureichender Therapieerfolg, prozedurspezifische Morbiditäten oder psychische Dekompensationen auftreten. Die Leitlinien fordern daher eine lebenslange Nachsorge, um den Therapieerfolg zu sichern. Diese existiert in der Regelversorgung derzeit jedoch nicht. ACHT - Adipositas Care & Health Therapy hat das Ziel, ein digital gestütztes, strukturiertes, sektorenübergreifendes und wohnortnahes Nachsorgeprogramm zu etablieren und dessen Wirksamkeit zu prüfen.
Material und Methoden Interdisziplinär wurde evidenzbasiert ein Konzept mit folgenden Bausteinen erarbeitet:
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strukturierte, wohnortnahe Nachsorge in ACHT-Nachsorgepraxen,
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Betreuung durch Adipositas-Lots*innen,
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Verknüpfung der Akteur*innen durch eine Adipositas-App und
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eine digitale Fallakte,
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regelmäßige Ernährungsberatung,
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individualisierte Bewegungszieldefinition durch Sportmediziner*innen,
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psychologische Begleitung der Patient*innen sowie
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Vernetzung mit dem StuDoQ-Adipositasregister (StuDoQ MBE).
Untersucht werden:
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Effekt einer sofort nach der OP anschließenden Nachsorge,
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Effekt einer mittelfristigen Nachsorge.
Hierfür gibt es zwei Gruppen mit Beginn direkt nach der OP bzw. 18 Monate postoperativ, die jeweils 18 Monate nach dem ACHT-Konzept betreut werden. Diese werden mit Patient*innen verglichen, die 18 bzw. 36 Monate nach der OP eine Standardbetreuung erhalten hatten. Primärer Endpunkt ist der modifizierte King’s Score.
Ergebnisse und Schlussfolgerung Durch ACHT wird eine strukturierte, sektorenübergreifende Nachsorge initiiert. Teilnehmende ACHT-Nachsorgepraxen müssen ein durch die Landesärztekammer anerkanntes e-Learning absolvieren. Die SOPs und Checklisten sind in der digitalen Fallakte für die medizinischen Akteur*innen und in der App für die Patient*innen hinterlegt. Die strukturierten Versorgungsprozesse unterstützen damit eine qualitätsgesicherte postoperative Betreuung. Sie sollen nach einer positiven Evaluation im Rahmen dieses Innovationsfonds-Projekts in die Regelversorgung überführt werden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
08. September 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York