Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0040-1717189
Immunantwort auf die DTPa-HBV-IPV/Hib-Auffrischimpfung bei Kleinkindern von Müttern, die während der Schwangerschaft mit Tdap-Impfstoff geimpft worden waren: Folgestudie einer randomisierten, placebokontrollierten Studie
Zielsetzung Eine Pertussisimpfung während der Schwangerschaft kann Neugeborene vor Pertussis schützen, aber auch mit der kindlichen Immunantwort nach Pertussisgrundimmunisierung interferieren. Untersucht wurde, ob diese Interferenz nach der Pertussisauffrischimpfung persistiert.
Methoden In dieser Folgestudie wurden 9-Monate alte Kinder nach abgeschlossener Grundimmunisierung mit DTPa-HBV-IPV/Hib (NCT02422264) eingeschlossen, deren Mütter während der 27.0/7-36.6/7 Schwangerschaftswoche randomisiert einen Tetanus/Diphtherie/Pertussis-Impfstoff (azellulär, 3-valent) (reduzierter Antigengehalt, Tdap) oder Placebo erhalten hatten (NCT02377349). Die Kleinkinder beider Gruppen erhielten mit 11 - 18 Monaten entsprechend lokaler Impfempfehlung eine DTPa-HBV-IPV/Hib Auffrischung zusammen mit einem 13-valenten Pneumokokkenkonjugat-Impfstoff (PCV13). Die Immunantwort auf DTPa-HBV-IPV/Hib- und PCV13-Antigene sowie Reaktogenität/Sicherheit wurden deskriptiv ausgewertet.
Ergebnisse 540 Kleinkinder (Tdap-Gruppe: 263; Placebo-Gruppe: 277) erhielten eine DTPa-HBV-IPV/Hib Auffrischung (Mittleres Alter: 15 Monate). Einen Monat nach Impfung zeigten in beiden Gruppen ≥92,1 % eine Booster-Antwort auf die Pertussis-Antigene und ≥99,2 % eine Seroprotektionsantwort gegen alle anderen DTPa-HBV-IPV/Hib-Antigene. Die beobachteten Antikörperkonzentrationen (geometrisches Mittel) waren vor und nach Auffrischung für anti-Diphtherie, anti-Pertussistoxin und anti-filamentöses Hämagglutinin (sowie anti-Pertactin vor Auffrischung) in der Tdap-Gruppe vs. Placebo niedriger, aber vergleichbar für die übrigen DTPa-HBV-IPV/Hib und PCV13 Antigene. Vergleichbar viele Kleinkinder beider Gruppen hatten Serotyp-spezifische Pneumokokkenantikörper-Konzentrationen ≥0,35 µg/mL (≥98,1 %, außer für Serotyp 3). Die Raten unerwünschter Ereignisse waren in beiden Gruppen vergleichbar. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse traten bei drei Kleinkindern der Placebo-Gruppe und ein Todesfall vor Auffrischung in der Tdap-Gruppe auf (jeweils nicht impfbezogen).
Zusammenfassung Die Interferenz maternaler Pertussisantikörper mit der kindlichen Immunantwort auf eine Pertussisgrundimmunisierung ist in abgeschwächtem Ausmaß auch nach Auffrischimpfung im zweiten Lebensjahr zu beobachten; die klinische Bedeutung bedarf weiterer Untersuchung.
Finanzierung GlaxoSmithKline Biologicals SA
Publication History
Article published online:
07 October 2020
© 2020. Thieme. All rights reserved.
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany