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DOI: 10.1055/s-0040-1717192
Der zervikouterine Winkel in der Prädiktion einer Frühgeburt: eine prospektive Kohortenanalyse
Zielsetzung Die Prädiktion des Frühgeburtenrisikos anhand der Zervixlänge ist unbefriedigend. Der zervikouterine Winkel (ZUW) könnte bei der Prädiktion des Frühgeburtenrisikos von Nutzen sein. Durch Messung an einem Risikokollektiv sollte die prädiktive Relevanz des ZUW untersucht werden.
Methoden Prospektive klinische Kohortenanalyse mit Einschluss von Frauen mit mindestens einem der nachfolgenden Zeichen einer drohenden Frühgeburt zwischen 20+0 bis 31+6 SSW: regelmäßige (>3/30 min) oder schmerzhafte uterine Kontraktionen, vaginalsonographische Zervixlänge < 25 mm oder Frühgeburt/Spätabort in der Eigenanamnese. Vorzeitiger Blasensprung, hypertensive Schwangerschaftserkrankung, vaginale Blutung, Cerclage/Pessar oder Muttermundseröffnung > 3cm waren Ausschlusskriterien.
Ergebnisse Von 109 Patientinnen kam es bei 16 (14,5 %) zu einer Frühgeburt < 34+0 SSW und bei 36 (32,7 %) zu einer Frühgeburt < 37+0 SSW. Eine Mehrlingsschwangerschaft lag in 14 Fällen (12,8 %) vor. Der mittlere ZUW lag bei 103° (SD ± 19,7°). Während die Zervixlänge signifikant mit der SSW bei Entbindung korrelierte (Korrelationskoeffizient k = 0,26, p = 0,01), zeigte sich für den ZUW weder in der Gesamtkohorte noch in den Subgruppen mit einer Zervixlänge 10-25mm (n = 46) bzw. >25mm (n = 29) eine Korrelation.
Zusammenfassung Der ZUW ist bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren nicht für die Abschätzung des Frühgeburtenrisikos geeignet. Der durchschnittliche Winkel lag mit 103° deutlich über dem an einen Niedrigrisikokollektiv definierten Grenzwert von 95°.
Publication History
Article published online:
07 October 2020
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