Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e88-e89
DOI: 10.1055/s-0040-1717200
Fetale Therapie
AGO Mamma State of the Art fortgeschrittenes Mammakarzinom

Schwellenwert-Analyse der CTC-Veränderung unter Therapie zur Definition eines Therapieansprechens beim metastasierten Mammakarzinom

TM Deutsch
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
S Stefanovic
2   Universitätsfrauenklinik Mannheim, Mannheim, Deutschland
,
S Riethdorf
3   Institut für Tumorbiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
C Fischer
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
M Feißt
4   Institut für Medizinische Biometrie und Informatik, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
K Pantel
3   Institut für Tumorbiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
AD Hartkopf
5   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
C Fremd
6   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg, Deutschland
,
F Schütz
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
A Schneeweiss
6   Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg, Deutschland
,
M Wallwiener
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Der CTC-Status bei Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs ist ein negativ-prognostischer Faktor. Patientinnen mit Therapieansprechen zeigen einen deutlichen Abfall der CTC-Zahl, allerdings wird auch bei Patientinnen mit Progress unter Therapie häufig ein relativer CTC-Abfall beobachtet. In dieser Studie wurden die CTC-Zahl-Veränderungen der beiden Gruppen 3 Monate nach Start einer neuen palliativen Therapie miteinander verglichen.

Methoden 122 initial CTC-positive Patientinnen der Heidelberger CTC-Studie erhielten 3 Monate nach Start einer neuen Systemtherapie eine CTC-Abnahme zur Auswertung der intakten und apototischen CTCs mittels CellSearch®. Mit Hilfe des Youden-Index wurde ein optimaler Schwellenwert der CTC-Veränderung berechnet, der ein Therapieansprechen definiert.

Ergebnisse 54 (44,3 %) Patientinnen hatten eine Progression der Erkrankung nach 3 Monaten vs. 68 (55,7 %) mit stabiler Erkrankung oder partiellem Ansprechen. Medianes OS war 7 [IQR: 5-12] vs. 22 [17-31] Monate (p < 0.001). Die mediane Zahl der intakten CTC bei Einschluss waren 21,5 [8,0-63,5] vs. 18,0 [9,0-40,8] Zellen (p = 0.942) und nach 3 Monaten Therapie 8,5 [2,8-48,8] vs. 2,5 [0-10,3] Zellen (p = 0.001). Für apoptotische CTCs wurde ein optimaler Schwellenwert für den prozentualen Abfall gegenüber dem Therapiebeginn von 50,0 % berechnet. Bei diesem Schwellenwert wird eine Spezifität 63,6 % und eine Sensitivität von 70,8 % zur Definition eines Therapieansprechens erreicht.

Zusammenfassung Auch wenn der CTC-Status inzwischen als Kriterium zur Stratifizierung zwischen aggressiver und indolenter metastasierter Erkrankung unterscheidet, lässt sich alleine anhand des CTC-Abfalls nur mit sehr geringer Sensitivität und Spezifität ein Therapieansprechen definieren. In Kombination mit dem klinischen Ansprechen können CTC jedoch zur Entscheidung zwischen Therapiefortführung und Therapieumstellung beitragen.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

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