Tranexamsäure ist toxisch für humane Knorpelzellen, in vitro.

Fragestellung Die lokale Gabe von Tranexamsäure (TXA) während einer endoprothetischen Operation am Hüft- und Kniegelenk stellt aktuell ein gängiges Verfahren zur Reduzierung eines postoperativen Hämatoms dar. Ziel der Arbeit war es zu untersuchen, ob TXA für humane Knorpelzellen schädlich ist mit dem Hintergrund, die Anwendung von TXA bei Teilprothesen am Hüft- und Kniegelenk zu vermeiden um intakten Knorpel nicht zu schädigen.

Methodik Humane Knorpelzellen wurden isoliert und kultiviert. Anschließend wurden diese mit verschiedenen TXA Konzentrationen (6,25 mg/ml, 12,5 mg/ml, 25 mg/ml, 50 mg/ml and 100 mg/ml) zu verschiedenen Expositionszeiträumen behandelt. Es erfolgten dann Vitalitäts- und Toxizitätsuntersuchungen mittels Lichtmikroskopie, Fluoreszenzmikroskopie, XTT Elisa und LDH Elisa.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Die Ergebnisse der Studie belegen eindeutig die toxischen Wirkungen von TXA auf humane Chondrozyten in vitro. Die Toxizität korreliert direkt mit zunehmender Konzentration und Expositionsdauer. Schäden treten bereits 2,5 Minuten nach der Exposition mit TXA auf. Die Toxizitätsschwelle von TXA scheint über einer Konzentration von 25 mg/ml zu liegen. Basierend auf diesen Daten ist die Verwendung von intraartikulärer TXA in Gegenwart von nativem Knorpelgewebe als kritisch zu bewerten. Weiterhin sollten diese Ergebnisse durch In-vivo-Untersuchungen gestützt werden, um eine eindeutige klinische Schlussfolgerungen zu ziehen.

Stichwörter Tranexamsäure, humane Knorpelzellen, Toxizität

Publication History

Article published online:
15 October 2020