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DOI: 10.1055/s-0040-1717691
Maternale sowie paternale M2/Annexin-A5 Trägerschaft als Risikofaktor für rezidivierendes Implntationsversagen (RIF)
Zielsetzung Der M2 Haplotyp des Annexin (ANXA)5-Gens führt zu einer verringerten chorialen ANXA5-Expression mit folglich erhöhter thrombotischen Aktivität im intervillösen Raum der Plazenta. Maternale sowie paternale M2-Trägerschaft stellen gleichermaßen einen Risikofaktor für Schwangerschaftskomplikationen wie RSA, IUGR, Frühgeburtlichkeit dar.
Die Implantation erfordert eine Balance zwischen pro- und antikoagulatorischen Mechanismen an der embryo-maternalen Grenzschicht. Wir haben untersucht, ob sich die Inzidenz der M2/ANXA5-Trägerschaft bei Paaren mit RIF von Kontrollgruppen unterscheidet.
Methodik Es wurden 66 Paare mit RIF aus dem Hormon- und Kinderwunschzentrum der LMU München analysiert. RIF wurde definiert als ≥3 IVF/ICSI-Transfers mit insgesamt ≥4 Embryonen guter Qualität ohne Eintritt einer Schwangerschaft.
Fertile Frauen mit normalen Schwangerschaften aus unserer Klinik (n=90) sowie ein entsprechendes Normalkollektiv aus Münster (n=500) dienten als Kontrollen. Eine dritte Populationskontrolle entstammte der PopGenBiobank (n=533).
Ergebnis Im Vergleich zur Münchner Kontrollgruppe lag das relative Risiko (RR) für RIF von M2-Trägern der Paare bei 1.84 (p=0.032); verglichen zur Populationsgruppe bei RR 1.72 (p=0.003) und zum Münster-Kollektiv war das RR 3.23 (p< 0.0001). Bei den Partnern der RIF-Patientinnen lag eine M2-Trägerschaft geringfügig häufiger vor (28,8%vs.24,2%, p=0,35). Paare mit idiopathischer Sterilität zeigten statistisch nicht signifikant häufiger eine M2-Trägerschaft als bei bekannter Indikation (31,1%vs.25,0%, p=0,45); ebenso Paare mit höhergradigem RIF (>6 Transfers) versus Paare mit 3-6 erfolglosen Transfers (28,6%vs.25,0%, p=0,65).
Zusammenfassung Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass sowohl eine maternaler als auch paternale Trägerschaft des M2/ANXA5-Haplotyps ein erhöhtes Risiko für RIF mit sich bringt.
Daraus ergeben sich neue Einblicke in die Pathogenese von RIF, was für die Identifikation von Risikokollektiven nutzbar sein könnte.
Publication History
Article published online:
07 October 2020
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