Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e234
DOI: 10.1055/s-0040-1717697
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Endokrinologie und Reproduktionsmedizin II

Der Einfluss assistierter Reproduktion und der Corpus luteum Anzahl auf das mütterliche Renin-Angiotensin-Aldosteron System in der Frühschwangerschaft

RE Wiegel
1   Erasmus University Medical Center, Departments of Obstetrics and Gynecology, Rotterdam, Niederlande
,
Fares D Aoulad
1   Erasmus University Medical Center, Departments of Obstetrics and Gynecology, Rotterdam, Niederlande
,
AHJ Danser
2   Erasmus University Medical Center, Internal Medicine, Rotterdam, Niederlande
,
EAP Steegers
1   Erasmus University Medical Center, Departments of Obstetrics and Gynecology, Rotterdam, Niederlande
,
JSE Laven
1   Erasmus University Medical Center, Departments of Obstetrics and Gynecology, Rotterdam, Niederlande
,
SP Willemsen
1   Erasmus University Medical Center, Departments of Obstetrics and Gynecology, Rotterdam, Niederlande
3   Erasmus University Medical Center, Biostatistics, Rotterdam, Niederlande
,
VL Baker
4   Johns Hopkins University School of Medicine, Division of Reproductive Endocrinology and Infertility, Baltimore, Vereinigte Staaten von Amerika
,
RPM Steegers-Theunissen
1   Erasmus University Medical Center, Departments of Obstetrics and Gynecology, Rotterdam, Niederlande
,
F von Versen-Höynck
5   Medizinische Hochschule Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
6   Stanford University, Division of Reproductive Endocrinology and Infertility, Palo Alto, Vereinigte Staaten von Amerika
› Author Affiliations
 

Ziel Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) ist an der mütterlichen Anpassung an die Schwangerschaft beteiligt. Assistierte Reproduktion (ART) und das Fehlen des Corpus luteum (CL) gehen mit einem erhöhten Präeklampsie-Risiko einher. Daher war es unser Ziel, die Auswirkungen von ART und des CL-Status auf die Konzentrationen von RAAS-Komponenten in der Frühschwangerschaft zu untersuchen.

Material und Methoden Zwei prospektive Kohorten (N=78 und N=202) wurden vor der 10. Schwangerschaftswoche in zwei akademischen Fertilitätskliniken rekrutiert und nach IVF-Protokoll und CL-Nummer stratifiziert. Die Blutkonzentrationen von Prorenin und Renin wurden nach 5, 9 und 11 Schwangerschaftswochen gemessen, Aldosteron nach 9 und 11 Wochen. Informationen zur Fertilitätsbehandlung wurden aus den medizinischen Unterlagen abgerufen.

Ergebnisse Die Spiegel von Gesamt-Renin, Prorenin, Renin und Aldosteron waren je nach CL-Status signifikant unterschiedlich, wobei zu allen Zeitpunkten niedrigere Spiegel bei Konzeptionen ohne CL und höhere Spiegel bei Vorhandensein mehrerer CL im Vergleich zu 1 CL vorlagen. Frische IVF-Transfere zeigten die höchsten RAAS-Komponentenwerte und die niedrigsten fanden wir bei artifiziellen Kryo- Embryotransferen. Der Follikeldurchmesser war positiv mit dem Proreninspiegel in der 11 Woche assoziiert. Nach hormoneller Stimulation mit Menopur zeigten sich im späten ersten Trimester im Vergleich zu Bemfola signifikant höhere Renin- und Aldosteron-Konzentrationen.

Schlussfolgerung Da hypertensive Erkrankungen während der Schwangerschaft eine Hauptursache für Morbidität von Mutter und Kind sind, sollten weitere Untersuchungen zur Auswirkung von ART-Protokollen und die Rolle des CL auf die kardiovaskuläre Anpassung an die Schwangerschaft erfolgen.



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Article published online:
07 October 2020

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