Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S161
DOI: 10.1055/s-0040-1717736
Vortrag
DKOU20-760 Schwerpunktthemen>8. Spitzen- versus Breitensport: Gelten andere Regeln?

Judo-Wettkampfverletzungen bei internationalen Nachwuchssportlern

L Haralambiev
*   präsentierender Autor
1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurg, BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH, Klinik für Unfal, Greifswald
,
A Nitsch
2   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, , Greifswald
,
Bakir S-M
1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurg, BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH, Klinik für Unfal, Greifswald
,
E Henning
2   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, , Greifswald
,
K Vogel
1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurg, BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH, Klinik für Unfal, Greifswald
,
D Gümbel
1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurg, BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH, Klinik für Unfal, Greifswald
,
J Lange
2   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, , Greifswald
,
A Ekkernkamp
1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurg, BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH, Klinik für Unfal, Greifswald
› Institutsangaben
 

Fragestellung Judo ist die populärste Kampfsportart der Welt und als erste, seit 1964, olympisch ist. Weltweit zählt die Internationale Judo-Föderation 200 Länder und rund 40 Millionen Judo-Praktizierenden. Als Kampfsport beinhaltet Judo vor allem Griff- und Wurftechniken. Die Wettbewerbsregeln im Judo wurden in den letzten Jahren ständig angepasst und optimiert. Die Verletzungsprävalenz ist ein wichtiger Faktor bei Kampfsportarten, der deren Popularität beeinflusst.

Methodik Mit dem Ziel die Verletzungsrate sowie das Verletzungsmuster zu untersuchen, wurde eine prospektive Kohortenstudie aller registrierten internationalen Athleten (1023) bei drei verschiedenen europäischen Judo-Wettbewerben in Deutschland durchgeführt. Das Alter der Athleten lag zwischen 16 und 20 Jahren. Die Inzidenzraten von Verletzungen wurden pro 1000 Athleten-Expositionen (IIRAE) und pro 1000 Minuten Exposition (IIRME) berechnet. Unabhängige Variablen waren Die Geschlechter- und Gewichtsteilung. Untergruppen wurden durch Berechnung des Inzidenzsatzes für Verletzungen verglichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Schwere Verletzungen bei Nachwuchs-Judoka auf Judoturnieren sind selten. Die am häufigsten verletzten Regionen waren die Hand und der Kopf. Die Wettkämpfe im Hauptblock sind risikoreicher als die Finalkämpfe. Die Inzidenz von Verletzungen in den Schwergewichtsklassen unterschied sich von den Leichtgewichtklassen. Das Verletzungsrisiko für weibliche und männliche Wettkämpfer unterschied sich marginal.

Schlussfolgerungen:

Weitere Studien sind notwendig, um ein Judo-spezifisches Verletzungsmuster und Risikofaktoren vor allem in der Phase der Wettkampfvorbereitung zu bestimmen. Die Untersuchung von Präventionsstrategien wie der Anpassung von Wettbewerbsregeln etc. kann eine sinnvolle Maßnahme sein.

Stichwörter Judo, Verletzungen, Wettkampf



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
15. Oktober 2020

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