Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S191
DOI: 10.1055/s-0040-1717798
Poster
DKOU20-889 Allgemeine Themen->25. Wirbelsäule

Zweihöhenverletzungen bei Patienten mit Spondylitis ankylosans: Ergebnisse nach dorsaler Stabilisierung

NH von der Höh
*   präsentierender Autor
1   Universitätsklinik Leipzig AöR, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und plastische Chirurgie, Leipzig
,
P Pieroh
1   Universitätsklinik Leipzig AöR, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und plastische Chirurgie, Leipzig
,
Alexander G Brand
1   Universitätsklinik Leipzig AöR, Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und plastische Chirurgie, Leipzig
,
JS Jarvers
2   Universitätsklinik Leipzig, Klinik für Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurge, Leipzig
,
A Völker
3   Universitätsklinik Leipzig, Orthopädische Klinik und Poliklink, Leipzig
,
U Spiegl
4   Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig
,
CE Heyde
5   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Orthopädie, Unfall- und plastische Chirurgie, Leipzig
› Author Affiliations
 

Fragestellung Die ankylosierende Spondylitis (SA) ist mit einem signifikant höheren Risiko von Wirbelkörperfrakturen assoziiert. Aufgrund der hohen Instabilität und des hohen neurologischen Risikos ist heutzutage die operative Versorgung konsentiert. Zwei Höhenverletzungen sind selten beschrieben. Daten zur Mortalität und Morbidität finden sich hierzu nicht in der Literatur.

Methodik Retrospektive Analyse der operativ versorgten Zweihöhenverletzungen bei SA über einen Zeitraum von 10 Jahren 2009-2019. Untersucht wurden: Unfallursache, Lokalisation, Begleitverletzungen, ASA-Klassifikation, intra- und postoperative Komplikationen, Mortalität, klinisches und radiologisches Outcome bei der letzten Ambulanzvorstellung (FU).

Ergebnisse und Schlussfolgerung Insgesamt wurden in dem Untersuchungszeitraum 124 Patienten bei SA operativ versorgt. Das durchschnittliche Alter betrug 66,9 ±13,8 Jahre, 109 Männer; 15 Frauen. Hiervon hatten 10 % (n=13) Zweihöhenverletzungen. Als Unfallursachen fanden sich am häufigsten Stürze aus dem Stand oder aus über 2 m Höhe. In 46% (n=6) der Fälle waren es Kombinationsverletzungen aus thorakaler und zervikaler Zerreißung. Drei Patienten erlitten Begleitverletzungen des Thorax mit Rippenfrakturen und Hämatopneumothoraxes. Zwei Patienten hatten einen traumatischen Querschnitt (1x ASIA A; 1x ASIA C). Intraoperative Komplikationen traten in 50% der Fälle auf. Postoperative Komplikationen fanden sich in 92% (n=12) der Fälle. In 38 % (n=5) der Fälle erfolgten Wundrevisionen bei Wundheilungsstörungen. Im Rahmen des postoperativen Intensivaufenthaltes verstarben 46% (n=6) der Patienten, davon vier Patienten an Herzkreislaufversagen und zwei durch Atemwegsinfektionen nach Langzeitbeatmung. Die mediane Nachuntersuchungszeit betrug 8±6,1 Monate (range: 3-13). Alle Patienten waren zum FU mobil mit einer Schmerzreduktion des NAS von prästationär 8±1 auf 3±2 Punkte. In einem Fall stürzte ein Patient erneut und zog sich eine Fraktur zwischen den Instrumentationen zu.

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Abb. 1

Schlussfolgerung Patienten mit SA und Zweihöhenverletzungen der spinalen Achse haben eine hohe peri- und postoperative Komplikationsrate. Die mangelnde Datenlage in der Literatur können wir durch unsere Ergebnisse verbessern. Im Vergleich mit der vorhandenen Literatur zu Patienten mit versorgten instabilen Monoverletzungen der Wirbelsäule bei SA konnten wir zeigen, dass die operative Versorgung von Zweihöhenverletzungen mit einer höheren Mortalitäts- und Morbiditätsrate verbunden ist.

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Article published online:
15 October 2020

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