Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e106
DOI: 10.1055/s-0040-1717876
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Senologie II

Plasmametaboliten bei Frauen mit Endometriumspathologien: Ein Vergleich mit Mammakarzinompatientinnen sowie Gesunden

A Schuhn
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
J Nees
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
A Gahlawat
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
T Witte-Tobar
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
D Weber
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für medizinische Biometrie und Informatik, Heidelberg, Deutschland
,
JG Okun
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Heidelberg, Deutschland
,
S Schott
1   Frauenklinik, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Das Endometriumkarzinom (EC) gehört zu den gynäkologischen Malignomen mit steigender Inzidenz. Metabolische Faktoren stellen neben anderen ein Risiko dar. Die Liquid Biopsy (LB) wurde in den letzten Jahren zunehmend erforscht, bisher ohne klinische Implementierung beim EC. Ziel dieser explorativen Studie ist die Evaluation von Metabolit-Plasmakonzentrationen bei Frauen mit malignen oder benignen Endometriumsveränderungen im Vergleich zu Patientinnen mit Mammakarzinom und Gesunden.

Material und Methoden Aminosäure- (AS) und Acylcarnitin- (AC) Plasmakonzentrationen von Frauen mit EC (n = 20), benignen uterinen Läsionen (n = 16), sowie Brustkrebs (BC; n = 105) und einer gesunden Kontrollkohorte (CTRL; n = 41) wurden mittels ESI-Massenspektrometrie gemessen. Die venöse Blutentnahme erfolgte präoperativ oder bei ambulanten Kontrollen in der Universitätsfrauenklinik Heidelberg. Risikofaktoren wurden mittels Fragebogen erhoben. Die vergleichende Analyse der Messwerte und bekannter klinischer Risikofaktoren wurde im paarweisen Gruppenvergleich mit dem Rangsummentest nach Mann-Whitney und einem logistischen Regressionsmodell durchgeführt. Das Signifikanzniveau wurde mit p< 0,05 festgelegt.

Ergebnisse Eine signifikante Erhöhung von fünf AC konnte bei EC-Patientinnen im Vergleich zu CTRL detektiert werden. Sechs AC zeigten im Vergleich zum BC signifikante, spezifische Unterschiede. Eines dieser war hinsichtlich aller Gruppen EC spezifisch erhöht.

Drei AS zeigten erniedrigte Plasmakonzentrationen bei EC gegenüber BC. Hier zeigte der Gruppenvergleich von EC und CTRL keine signifikanten Unterschiede.

Zusammenfassung Es konnten mehrere Acylcarnitine als teils tumortyp-spezifische alterierte Metaboliten beim EC identifiziert werden. Diese ersten orientierenden Ergebnisse müssen in größeren Studien verifiziert werden. Ebenso gilt es, die Pathophysiologie zu klären, um eine mögliche Translation hin zur klinischen Anwendung zu rechtfertigen.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

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