Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e111-e112
DOI: 10.1055/s-0040-1717891
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Senologie II

Einfluss der Familienanamnese eines Mamma- oder Ovarialkarzinoms auf die pathologische Komplettremission und die Prognose bei Patientinnen mit einem Mammakarzinom nach neoadjuvanter Chemotherapie

P Gaß
1   Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
L Häberle
1   Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
A Hein
1   Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
SM Jud
1   Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
MP Lux
2   Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Frauen- und Kinderklinik St. Louise, Paderborn, Deutschland
3   St. Josefs-Krankenhaus, Salzkotten, Deutschland
,
CC Hack
1   Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
J Emons
1   Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
F Heindl
1   Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
N Nabieva
1   Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
CR Loehberg
1   Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
R Schulz-Wendtland
4   Institut für Diagnostische Radiologie, Universitätsklinikum Erlangen, Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN, Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
,
A Hartmann
5   Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Erlangen, Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN, Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
,
MW Beckmann
1   Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
PA Fasching
1   Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
,
M Wunderle
1   Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Die pathologische Komplettremission (pCR) nach neoadjuvanter Therapie ist bei Patientinnen mit einem Mammakarzinom mit einer verbesserten Prognose assoziiert. Es existieren jedoch Untergruppen, wie Patientinnen mit einer BRCA1- oder BRCA2-Mutation, bei denen vermutet wird, dass dieser Effekt weniger stark ausgeprägt ist. Patientinnen mit positiver Familienanamnese eines Mamma- und/oder Ovarialkarzinoms könnten unterschiedliche pCR-Raten haben, welche damit auch die Prognose beeinflussen könnte.

Material und Methoden Es wurden Patientinnen mit einem Mammakarzinom aus unserem klinischen Register (SecuTrial®) selektiert, welche zwischen 2001 und 2018 eine neoadjuvante Chemotherapie an der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen erhalten haben und bei denen die Familienanamnese bekannt war. Die Familienanamnese für ein Mamma- und/oder Ovarialkarzinom wurde als positiv definiert, wenn mindestens eine erstgradig verwandte Person der Patientin betroffen war. Mittels einer multivariaten logistischen Regression wurde die Assoziation zwischen Familienanamnese, pCR (ypT0/ypN0) und dem erkrankungsfreien Überleben (DFS) untersucht.

Ergebnisse Von 1,480 Patientinnen hatten 228 (15,4 %) eine positive Familienanamnese. Die pCR-Rate lag bei 24,9 % unabhängig von der Familienanamnese für alle Patientinnen. Bei negativer Familienanamnese lag die pCR-Rate bei 24,4 % und bei positiver Familienanamnese bei 27,6 %. Die Familienanamnese war nicht mit einer höheren pCR-Rate (adjustierte Odds Ratio 1,23; 95%-KI, 0,85-1,76; p=0,27) oder einem unterschiedlichen DFS (adjustierte Odds Ratio 1,15; 95%-KI, 0,88-1,52; p=0,30) assoziiert. Die pCR verbesserte aber unabhängig von der Familienanamnese das DFS aller Patientinnen.

Zusammenfassung In dieser retrospektiven Analyse war die Familienanamnese nicht mit der pCR oder dem DFS assoziiert. Eine pCR verbesserte das Überleben unabhängig von der Familienanamnese.



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Article published online:
07 October 2020

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