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DOI: 10.1055/s-0040-1717911
Risikostratifizierung zur Vorhersage präeklampsie-assoziierter Schwangerschaftskomplikationen mittels sFlt-1/PlGF-Quotient in der klinischen Routine
Zielsetzung Die Messung des sFlt-1/PlGF-Quotienten zur Vorhersage und Diagnose der Präeklampsie (PE) ist als präzise Methode in Studien evaluiert worden. Ziel der Untersuchung ist die Überprüfung der Anwendbarkeit für PE-bedingte Komplikationen bei Frauen mit Zeichen und Symptomen für eine PE in der Routine.
Methoden Retrospektive Analyse von schweren PE- bedingten Schwangerschaftskomplikationen (maternal: HELLP; Nierenversagen; Lungenödem, Eklampsie; Tod; intrazerebrale Blutung; DIC, kindlich: Geburt vor 34.SSW; NEC; IVH; Plazentalösung; RDS; Tod) von 930 Frauen, die sich von 2010-2018 mit Symptomen und Zeichen einer PE und IUGR in unserer Klinik vorstellten. Messung des sFlt-1/PlGF-Quotienten und Einteilung in Hoch-; Intermediäres- und Niedrigrisikokollektiv nach sFlt-1/PlGF-Quotient von < 38, 38-85 und >85.
Ergebnisse Von 930 Frauen entwickelten 23 % schwere PE-assoziierte Komplikationen (93.1% kindlich, 15,2 % maternal). Die Einteilung der Patientinnen in Hoch- (23 %), Intermediär- (14 %) und Niedrigriskogruppe (63 %) zeigte signifikante Unterschiede in der verbleibenden Schwangerschaftsdauer von 11- 22- und 52 Tagen bei einer Vorstellung vor 34+0 SSW. Die Vorhersage der PE-bedingten Komplikationen mittels sFlt-1/PlGF cut-off von < 38, 38-85 und >85, ist mit Sensitivität von 69% und einer Spezifität von 87% möglich. Der kombinierte Endpunkt der Prädiktion einer hypertensiven Schwangerschaftserkrankung (PE, GIH, IUGR) und/oder einer PE-bedingten Komplikation führt nach unserer Risikostratifizierung zu einer Sensitivität von 89.75% und einer Spezifität von 96.5%.
Zusammenfassung Die Risikostratifizierung Einteilung von Patientinnen mit Präeklampsieverdacht nach sFlt-PlGF Quotient von 38, 38-85 und >85 in der Routine identifiziert Frauen mit drohender Entbindung vor 34 SSW sicher, so dass weitere therapeutische Schritte (Lungenreifeinduktion) erwogen werden sollten.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
07. Oktober 2020
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