Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e130-e131
DOI: 10.1055/s-0040-1717950
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Pränatal- und Geburtsmedizin II

Geschlechtsspezifische epigenetische Aktivierung von Genen bei intrauteriner Wachstumsretardierung (IUGR)

S Meister
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
T Kolben
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
S Beyer
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
S Hutter
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
C Kuhn
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
D Mayr
2   Ludwig-Maximilians-Universität München, Pathologisches Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
,
M.E Solano
3   Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, Geburtshilfe und Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
,
M Jegen
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
U Hasbargen
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
S Mahner
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
P Arck
4   Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, Geburtshilfe und Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
,
U Jeschke
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
5   Universitätsklinikum Augsburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Augsburg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Bis zu 3% aller Schwangerschaften sind von intrauteriner Wachstumsretardierung (IUGR) betroffen. Trotzdessen, dass die intrauterine Wachstumsretardierung meist mit einer Plazentainsuffizienz einhergeht ist der molekulare Mechanismus noch größtenteils unbekannt. Zur Aufklärung eines möglichen geschlechtsspezifischen Unterschieds in der Pathogenese wurden epigenetische Modifikationen geschlechtsbezogen untersucht. Definiert wurde die intrauterine Wachstumsretardierung als, intrauterines Gewicht unter der 10. Perzentile und/oder nicht perzentilengerechtes Wachstum kombiniert mit einer pathologischen Doppler-Sonographie der A. umbilicalis oder der Ae. uterinae.

Ziel Untersuchung der geschlechtsspezifischen epigenetischen Modifikation im IUGR anhand immunhistochemischer Analysen der Histonproteine H3K4me3 and H3K9ac

Material und Methoden 23 IUGR und 40 Kontrollplazenten wurden auf die Expression der Histonproteine H3K4me3 und H3K9ac mittels Immunhistochemie untersucht. Des Weiteren wurden Throphoblast-ähnliche Zellen der Linie BeWo mit Prednisolon stimuliert und der potentielle Effekt auf H3K4me3 und H3K9ac analysiert.

Ergebnisse Im Synzytiotrophoblasten Plazenten weiblicher Feten konnte ein reduziertes Level von H3K4me3 (p = 0,025) detektiert werden. Wohingegen H3K9ac im extravillösen Trophoblasten männlicher Plazenten reduziert war (p=0,011). Eine verminderte Expression von H3K4me3 und H3K9ac nach Stimulation mit Prednisolon in der Zellkultur konnte an BeWo-Zellen nachgewiesen werden. Ein Einfluss der Schwangerschaftswoche auf die Ergebnisse wurde mittels Confounder-Analyse ausgeschlossen.

Zusammenfassung Unsere Daten zeigten ein reduziertes Level von H3K4me3 (weiblich) und H3K9ac (männlich) bei intrauteriner Wachstumsretardierung, des Weiteren bewirkte ein erhöhtes Kortisollevel eine geschlechtsspezifische Reduktion der Histonproteine. Diese Ergebnisse liefern einen möglichen Aufschluss über eine geschlechtsspezifische Mangelnutrition liefern.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

© 2020. Thieme. All rights reserved.
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany