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DOI: 10.1055/s-0040-1717951
Progredientes metastasiertes Colonkarzinom in der Schwangerschaft- eine interdisziplinäre Herausforderung
Zielsetzung Verbesserung der Versorgung von onkologisch erkrankten Schwangeren
Methode Fallbericht und Review
Jede 1000. Schwangere erkrankt an einem Tumorleiden, die häufigsten Tumorentitäten sind hierbei Mammakarzinome, Melanome und Erkrankungen des hämatopoetischen Systems. Viele zytostatische Systemtherapien können nach Abschluss der Organogenese angewendet werden. Colonkarzinome sind mit 1:13000 Schwangeren eine sehr seltene Diagnose, so dass hier wenig Expertise besteht und ein interdisziplinäres Therapiekonzept ausgearbeitet werden muss.
Fallbericht
29j. Patientin im Z.n. Colonkarzinom 01/2018
pT4b pN2b cM0 G2 auf dem Boden einer Colitis ulcerosa
Z.n. Proktokolektomie 01/2018 extern
Z.n. adjuvanter Chemotherapie mit FOLFOX 4
Eintreten einer Schwangerschaft 2 Jahre später
ED hepatische und lymphogeneMetastasierung 12.SSW
Resektion einer solitären Lebermetastase und eines LK Konglomeratsparaaortal (extern) 15.SSW
Progress mit Aszites, wiederholteAszitespunktionen, reduzierter Allgemeinzustand mit Schmerzen und eingeschränkter Nahrungsaufnahme 18.SSW
Erstvorstellung UFK in der 26.SSW: Schmerztherapie, Re-Staging, Tumorboard, psychoonkologische Anbindung
MRT Abdomen: Lebermetastasen, Peritonealkarzinose mit Infiltration Leber/Milz/Bauchwand, 4-Quadrantenaszites, Tumorformation im kleinen Becken mit Infiltration der Beckenwand, multiple Lymphknotenmetastasen
Start der Re-Induktion mit FOLFOX, darunter engmaschige Überwachung der Schwangerschaft
Gabe von 4 Zyklen Chemotherapie bis zur 33.SSW, gute Verträglichkeit mit hervorragendem Ansprechen
Beginn der Geburtseinleitung 34+2.SSW
Spontangeburt: 2950g, APGAR 8/9/10
unauffälliges Wochenbett, Pat. stillt bis zur Wiederaufnahme der Chemotherapie
Re-Staging 12.02.2020, Hinzunahme einer AK-Therapie geplant
Zusammenfassung Der Fall zeigt, dass insbesondere bei Patientinnen mit hoher Tumorlast die Chemotherapie eine Verbesserung der Tumor-bedingten Symptome erbringt und ein Hinauszögern einer Behandlung aufgrund einer bestehenden Schwangerschaft die Prognose und die Lebensqualität der Patientin deutlich verschlechtert. Erkrankte Patientinnen sollten systematisch erfasst werden, um die Behandlung zu optimieren.
Publication History
Article published online:
07 October 2020
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