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DOI: 10.1055/s-0040-1718079
Konservatives Management von Zervix- und Narbenschwangerschaften
Zielsetzung Mit der Zunahme der Sektiofrequenz, stieg die Anzahl von bislang seltenen (1:1000-1:95000/Schwangerschaften) Narben-/Zervixschwangerschaften. Unbehandelt und bei primär operativer Versorgung besteht ein hohes Risiko für teilweise lebensbedrohliche Blutungen.
Materialien und Methoden Es wurden Daten von 8 Patientinnen von 2016 bis 2019 analysiert. Die Diagnosestellung erfolgte mit Sonographie und Doppler. Alter, Gravidität/Parität, Anzahl der vorausgegangenen Sektioentbindungen, SSW, erfolgtes therapeutisches Vorgehen und ß-HCG Werte wurden erfasst. Es erfolgte die Nachverfolgung des klinischen Verlaufs und des konsekutiven Schwangerschaftseintritts.
Ergebnisse Die Patientinnen waren im Durchschnitt 33,5 (21-45) Jahre alt. 2 der Patientinnen waren Nullipara. Von 6 Fällen mit Narbenschwangerschaft waren 4 bei Z.n. 1x Sektio, sowie je eine bei Z.n. Re-Sektio und Re-Re-Sektio. Bei der Aufnahme war das mittlere Gestationsalter 8. (6.-11.) SSW mit einem durchschnittlichen ß-HCG-Wert von 9524 U/l.
6 Patientinnen (2 Nullipara, 4 mit vorausgegangenen Sektioentbindungen) wurden konservativ mittels MTX-Therapie (1-3 Zyklen) behandelt. In 2 Fällen erfolgte eine alleinige operative Behandlung. Ein uteruserhaltendes Vorgehen war bei allen Patientinnen möglich. Postinterventionell kam es bei allen Patientinnen zu einem signifikanten Abfall des ß-HCG Wertes. Bei 3 Patientinnen erfolgten innerhalb von 2 Jahren erneute operative Eingriffe zum Ausschluss einer Narbendehiszenz bzw. zur Narbenkorrektur. Bei 4 war aufgrund unauffälliger Kontrollen kein operativer Eingriff notwendig. 2 Patientinnen wurden bisher schwanger.
Zusammenfassung Die MTX-Therapie, insbesondere in Kombination mit direkter Einspritzung des Medikamentes zeigt eine gute Erfolgsrate mit signifikantem Abfall des ß-HCG-Wertes. Es ermöglicht einen darauf folgenden uteruserhaltenden operativen Eingriff und weitere Schwangerschaften. Daher ist eine konservative Behandlung gegenüber einem primär operativen, mit hohem Blutungsrisiko verbundenen Vorgehen zu bevorzugen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
07. Oktober 2020
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