Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e172
DOI: 10.1055/s-0040-1718081
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Konservative Gynäkologie/Übergreifende Themen I

Der Digital-Turn in der gynäkologisch-geburtshilflichen Lehre – Etablierung eines AMBOSS-orientierten, digital-interaktiven Peer-Teaching-Kurses

L.A. Otten
1   Universitätsklinikum, Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Bonn, Deutschland
,
S. Stephan
1   Universitätsklinikum, Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Bonn, Deutschland
,
E. Weber
2   Universitätsklinikum, Zentrum für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
,
E. Hircin
3   Amboss GmbH, Köln, Deutschland
,
B. Strizek
2   Universitätsklinikum, Zentrum für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
,
U. Gembruch
2   Universitätsklinikum, Zentrum für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Deutschland
,
A. Mustea
1   Universitätsklinikum, Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Bonn, Deutschland
,
F. Recker
1   Universitätsklinikum, Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Bonn, Deutschland
4   Universitätsklinikum, Medizinisches Studiendekanat, Bonn, Deutschland
› Institutsangaben
 

Hintergrund Die Studentenausbildung in der Frauenheilkunde stellt hohe personelle und logistische Anforderungen an die Kliniken. In der direkten Lehre am Krankenbett verbleiben nur wenige Patientinnen, die für die studentische Lehre geeignet sind. Im Zeitalter digital-interaktiven Lehr- und Lernsystemen können diese helfen, den personellen Aufwand zu verringern und dabei die Studierenden interaktiv zu unterrichten.

Methode Im Blockpraktikum werden 5 Fallvignetten von den Studierenden bearbeitet. Diese orientieren sich an den gynäkologisch- geburtshilflichen IMPP-Lernzielen: Mammakarzinom, Ovarialkarzinom, Endometriose, Sterilität/Infertilität und Geburt und Präeklampsie. Hierzu wurden Staatsexamensfragen ausgewählt, welche nach IMPP-Statistik von <  70% der Prüflinge richtig beantwortet wurden. Die Fallvignetten und Examensfragen werden im Rahmen von OnlineTed interaktiv eingebunden.

Ergebnisse 174 Studenten bewerteten das Seminar im WS 18/19, SS 19 und WS 19/20. 98% Studenten (n=171) wünschten eine Fortführung des Seminars. 79% der Studierenden (n=138) evaluierten die Fallvignetten mit „sehr gut“ oder „gut“. Ebenfalls 89% (n= 156) bewerteten den Wissenszuwachs mit „sehr gut“ oder „gut“. 83% (n=145) halten die Bearbeitung der Fallvignetten und Staatsexamensfragen für eine sinnvolle Vorbereitung auf das bevorstehende Staatsexamen.

Fazit Es wurde erstmals ein interaktives Lehrformat dargestellt, welches digitale Seminardidaktik integrativ verknüpft. Der interaktive Einsatz von Lehrmitteln zeigt großen Anklang unter den Studenten.

Der Umgang mit den bedeutenden IMPP-Lernzielen und der interaktive Einsatz von Originalfragen zeigt eine sinnvolle Vorbereitung für das Staatsexamen zu sein. Hierbei kann peer-teaching ein wichtiges Schlüsselelement darstellen, welches das klinische Personal entlastet.

Durch ein integratives Lehrkonzept und konsequentes „constructive alignment“ kann so eine Verbesserung in der Lehre der Frauenheilkunde erreicht werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
07. Oktober 2020

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