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DOI: 10.1055/s-0040-1718089
Patientenpräferenzen hinsichtlich des Geschlechts des betreuenden Gynäkologen: Determinanten und Erwartungshaltung im historischen Vergleich
Zielsetzung Ziel dieser Studie war es, Veränderungen der Patientenpräferenzen in Bezug auf das Geschlecht des betreuenden Gynäkologen im Verlauf der letzten 20 Jahre zu untersuchen. Entwickelt sich die Gynäkologie zu einer Frauenmedizin, von Frauen für Frauen?
Material und Methoden Mit einem standardisierten Fragebogen wurden 1997 und 2018 zweimal 500 Frauen zu soziodemographischen Faktoren, Präferenzen bei der Frauenarztwahl sowie zur Einschätzung der Geschlechtsabhängigkeit verschiedener ärztlicher Eigenschaften befragt.
Ergebnisse Aufgrund persönlicher Erfahrungen äußerte eine zunehmende Mehrheit keine Präferenz für das Geschlecht ihres Frauenarztes: 58% (1997) vs. 71% (2018). Jedoch zeigte die Minderheit, die immer noch ein Geschlecht bevorzugt, einen signifikanten Rückgang der Präferenz männlicher Gynäkologen (14% vs. 5%), während etwa noch ein Viertel die Behandlung durch Frauenärztinnen bevorzugt. Subanalysen von emotionalen und technischen Behandlungsaspekten bestätigten diese Tendenzen dahingehend, dass der heutigen Patientin das Geschlecht des behandelnden Gynäkologen mehr und mehr gleichgültig ist und sich die verbleibende Minderheit zu Gunsten von Frauenärztinnen verschiebt. Allein bei der Vertrauensfrage ist eine signifikante Veränderung zugunsten von Ärztinnen (69% vs. 30%) im Jahr 2018 festzustellen, im Gegensatz zu 1997, als nur 52% der Patientinnen das größere Vertrauen zu einer Frauenärztin und 48% zur einem Frauenarzt hatten. Schlechte Erfahrungen bezüglich einer gynäkologischen Behandlung sind geschlechtsunabhängig erheblich (um 36%) zurückgegangen.
Zusammenfassung In den letzten Jahrzehnten hat sich die Wahrnehmung der Patientinnen hinsichtlich der Bedeutung des Geschlechts ihres Gynäkologen verändert. Während eine zunehmende Mehrheit beiden Geschlechtern die gleiche Kompetenz in emotionalen, beruflichen und zwischenmenschlichen Aspekten zuschreibt, zeigt der verbleibende Anteil der Patientinnen eine deutliche Verschiebung hin zur Bevorzugung von Frauenärztinnen.
Publication History
Article published online:
07 October 2020
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