Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e251
DOI: 10.1055/s-0040-1718280
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Case-Report II

Therapie eines rezidivierenden und metastasierenden Endometriumkarzinoms: Ein Fallbericht

SI Huwer
1   Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Gynäkologie, Freiburg, Deutschland
,
L Jung
1   Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Gynäkologie, Freiburg, Deutschland
,
H Huwer
2   SHG-Kliniken, Herz-Thoraxchirurgie, Völklingen, Deutschland
,
I Juhasz-Böss
1   Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Gynäkologie, Freiburg, Deutschland
,
EF Solomayer
3   Universität des Saarlandes, Medizinische Fakultät, Gynäkologie, Homburg, Deutschland
,
GP Breitbach
3   Universität des Saarlandes, Medizinische Fakultät, Gynäkologie, Homburg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Die Koninzidenz eines endometrioiden Adenokarzinoms des Uterus und des Ovars liegt bei 5-10 %. Die weit überwiegende Mehrzahl dieser zeigt, durch DNA-Sequenzierung nachgewiesen, Klonalität, d.h. sie sind Primärtumor und Metastase.

Die Rate einer Lungenmetastasierung in allen Stadien ist 2,3-4,6 %, in den frühen Stadien 1,5 %. Die Evidenzbasis für die Resektion von Lungenmetastasen ist gering.

Wir berichten über eine Patientin bei der vor 24 Jahren ein endometrioides Adenokarzinom des Corpus uteri und ein synchroner Ovarialtumor diagnostiziert wurden. Es erfolgte die stadiengerechte Operation. Histologisch erwies sich der Ovarialtumor als synchrones endometrioides Adenokarzinom. Aufgrund der klinische und histopathologischen Diagnose eines Ovarialkarzinoms mit endometrialen Metastasen erfolgte eine adiuvante Chemotherapie mit 6 Zyklen Cisplatin/Treosulfan mit anschließender Brachytherapie.

Jeweils 8 und 10 Jahre später zeigten sich Lokalrezidive welche erneut operiert und erneut chemotherapiert wurden . Nach weiteren 2 Jahren zeigte sich das dritte Rezidiv. Die Patientin wurde erneut operiert und bestrahlt.

Die Patientin stellte sich vor 2 Jahren wegen einer histologisch verifizierten pulmonalen Metastase im rechten Oberlappen vor. Diese war in einem Röntgen-Thorax detektiert worden. Es erfolgte eine Resektion des Oberlappens mit Lymphknotendissektion. Die Patientin befindet sich aktuell in der leitliniengerechten Nachsorge und ist seit > 18 Monaten tumorfrei.

Eine pulmonale Metastasenresektion bei endometrioiden Adenokarzinomen sollte in Betracht gezogen werden, wenn die Patientin folgende Kriterien erfüllt:

Lokale Kontrolle, Ausschluss extrathorakaler Metastasen, Erreichen einer Komplettresektion bei adäquater pulmonaler Reserve.

Eine z.T. wiederholte Rezidivtherapie muss individuell geplant werden und kann eine Operation, Radiatio und/oder Systemtherapie umfassen und wie gezeigt zu über > 24 Jahre Gesamtüberleben führen.



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Article published online:
07 October 2020

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