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DOI: 10.1055/s-0041-100089
Langzeitbehandlung chronisch schizophrener Patienten


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Patienten mit der Diagnose einer Schizophrenie weisen einen deutlich ungünstigeren Krankheitsverlauf auf als z. B. solche mit der Diagnose einer affektiven und schizoaffektiven Störung. Der Verlauf ist insgesamt recht heterogen, wobei die psychopathologischen Symptommuster zumeist eher stabil sind. Eine differenzierte Verlaufstypologie könnte jedoch dazu beitragen, die Heterogenität schizophrener Psychosen zu entflechten. Hierbei sind möglicherweise auch Impulse für eine differenziertere Langzeitbehandlung zu erwarten.
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Das Hauptaugenmerk der medikamentösen Langzeittherapie mit Antipsychotika liegt auf der Rezidivprophylaxe und Sicherstellung der Therapieadhärenz. Die Differenzialindikation der verschiedenen Antipsychotika erfolgt heute vorwiegend aufgrund des Nebenwirkungsprofils. Zu oral verabreichten Antipsychotika stellen Depotmedikamente insbesondere bei der Rückfallprophylaxe eine sinnvolle Alternative dar. Der Therapieresistenz kann durch eine Medikamentenumstellung, eine sinnvolle Kombinationstherapie oder den Einsatz von Clozapin begegnet werden.
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Wesentliche Bedeutung kommt der Informationsvermittlung an Betroffene und Angehörige (psychoedukative Ansätze), der Entwicklung von Krankheitsbewältigungsstrategien (Psychotherapie) sowie dem Erwerb von Problemlösekompetenz unter Verwendung alltagspraktischer sozialer Fertigkeiten bei. Durch kognitives Training wird eine Verbesserung der kognitiven Defizite schizophrener Patienten erzielt.
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Psychosoziale Interventionen zielen auf Stabilisierung, Ressourcenaktivierung und Entwicklung von Fähigkeiten, um Alltag und Lebensführung selbstständig zu bewältigen.
Publication History
Publication Date:
20 March 2015 (online)
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York