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DOI: 10.1055/s-0041-100212
Knoten in der Brust – Diagnostik und Differenzialdiagnosen
Publication History
Publication Date:
19 February 2015 (online)
Abstract
In etwa 10% liegt dem palpablen Knoten der weiblichen Brust ein Karzinom zu Grunde. Die übrigen Fälle lassen sich durch ein breites Spektrum benigner Befunde erklären. Diese differentialdiagnostische Abklärung erfolgt in Abhängigkeit des Alters und des Brustkrebsrisikos der Betroffenen. Neben der Anamnese, der körperlichen und sonografischen Untersuchung werden häufig eine Mammografie und stanzbioptische Abklärung angestrengt. Gelegentlich ist eine operative histologische Sicherung angezeigt.
Kernaussagen
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Anamnese, körperliche Untersuchung und Mammasonografie sind bei Knoten in der Brust grundsätzlich indiziert, bei Patientinnen > 40 Jahre zusätzlich eine Mammografie. Letzte sollte allerdings auch bei jüngeren vorgenommen werden, wenn ein erhöhtes individuelles Brustkrebsrisiko vorliegt.
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Die Mammasonografie erfolgt systematisch: Der auffällige Befund wird beschrieben und es wird entschieden, ob eine Mammazyste oder ein Herdbefund vorliegt. Das Malignitätsrisiko wird anhand der BI-RADS-Klassifizierung ausgedrückt.
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Die Mammografie wird beidseitig in 2 Strahlengängen vorgenommen und diagnostiziert Herdbefunde, Verkalkungen, architektonische Unruhe und Spezialfälle. Das Malignitätsrisiko möglicher Befunde wird anhand der BI-RADS-Klassifizierung ausgedrückt.
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Die Indikation zur histologischen Sicherung eines palpablen Befunds ergibt sich nicht aus dem sonografischen oder mammografischen Befund. Sie fußt allein auf der Tatsache, dass dieser vorliegt und sonografisch eine Mammazyste ausgeschlossen ist.
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Die Differenzialdiagnose palpabler Knoten umfasst zu 90 % benigne Veränderungen wie Fibroadenome, Mammazysten, fibrös-zystische Mastopathie und andere seltenere Veränderungen. In 10 % der Fälle ist ein Mammakarzinom die Ursache.
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