Zusammenfassung
Hintergrund | Im Rahmen der iCept-Studie sind verschiedene ärztliche Berufsgruppen und ihre arbeitsplatzbezogenen Arbeitsbedingungen untersucht worden. Diese Studie stellt die verschiedenen in der iCept-Studie untersuchten Fachgebiete gegenüber.
Methoden | Die iCept-Studie stellt eine webbasierte Umfrage dar, an der insgesamt 7090 Krankenhausärzte teilnahmen. Die bisher veröffentlichen Daten im Rahmen der iCept-Studie werden in dieser Arbeit systematisch gegenübergestellt. Hierbei wird der Fokus auf Disstress und Berufszufriedenheit gelegt.
Ergebnisse | 53,9 % aller Befragten gaben ungünstige Arbeitsbedingungen im Sinne eines ER / JDC-Ratio > 1 (Disstress) an. Vor allem chirurgische Fachgebiete wiesen hohe Disstress-Prävalenzen auf: Das Odds Ratio lag für die Chirurgie im Vergleich zur Anästhesiologie bei 1,59 (95 %-Konfidenzintervall [1,35–1,86] p < 0,001). Patientenferne Fachgebiete wiesen im Vergleich dazu die geringsten Disstress-Prävalenzen auf: So lag das Odds Ratio für die Arbeitsmedizin im Vergleich zum Durchschnitt bei 0,37 ([0,19–0,71]; p < 0,01). Weiter gaben 55,8 % aller Befragten an, sehr zufrieden mit ihrem Beruf zu sein.
Schlussfolgerung | Vor allem chirurgische Fachgebiete waren am häufigsten Disstress ausgesetzt. Da die Berufszufriedenheit bei fehlendem Disstress signifikant höher war, führt dies zur Schlussfolgerung, dass Zufriedenheit im Beruf und Stresserleben zwei abhängige Charakteristika einer sich wandelnden Arbeitskultur darstellen. Deswegen haben vor allem die chirurgischen Fachgebiete Nachholbedarf in Bezug auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, da somit die Stressbelastung gesenkt und damit die Zufriedenheit gesteigert werden kann.
Abstract
Background: In the context of the iCept-Study several medical specialties have been examined for their stress related working conditions. This study contrasts the different medical specialties.
Methods: The iCept-Study was designed as a web based survey in which altogether 7.090 respondents took part. The published data concerning the iCept-Study was systematically analyzed focusing on distress and job satisfaction.
Results: 53,9 % of respondents showed unfavorable working conditions with an ER / JDC-Ratio > 1 (distress). Especially surgical specialties showed a higher prevalence: The odds ratio of surgery to anesthesiology was at 1,59 (95 %-CI: 1,35|1,86; p < 0,001). On the other hand specialties like occupational medicine showed a lower prevalence in comparison with the average: The odds ratio was here at 0,37 (95 %CI: 0,19|0,71; p < 0,01). Furthermore 55,8 % of respondents stated that they were very satisfied with their job.
Consequences: Surgical specialties encountered distress the most. Moreover there was a positive correlation between high job satisfaction and lack of distress evident. Therefore it seems that distress and job satisfaction are two dependent characteristics of a changing work environment. Especially surgical specialties need to catch up with today’s demand of improved working conditions and thus reducing distress and increasing satisfaction.
Schlüsselwörter Arzt - Distress - Berufszufriedenheit - Krankenhaus
Keywords physician - hospital - distress - satisfaction