PPH 2015; 21(05): 261
DOI: 10.1055/s-0041-103965
Rezensionen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lebe Balance – Das Programm für innere Stärke

Rezensent(en):
Christoph Müller
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. September 2015 (online)

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(Foto: Trias Verlag)

In aller Munde ist die Achtsamkeit im psychosozialen Handlungsfeld. Umso wichtiger erscheint es, die (fach)literarische Spreu vom Weizen zu trennen. Oder anders gesagt: Umso wichtiger ist es, den selbstgestellten Auftrag eines Buchs herauszuarbeiten.

Was Martin Bohus und sein Team in ihrem Buch „Lebe Balance“ vorstellen, ist eine Hilfe für den Alltag. Nicht ohne Grund haben sie sich mit einer großen Krankenkasse zusammengetan, um Gesundheitsprävention zu betreiben. Bohus und sein Team wollen die Menschen fit machen für die ständig anstehenden Aufgaben.

Für viele Zeitgenossen ist es selbstverständlich, nach dem Feierabend in ein Fitnessstudio zu gehen oder mit den Walking-Stöcken durch das nahegelegene Waldgebiet. Mit dem Buch wird es leichter, Achtsamkeit für den Alltag einzuüben. Die Autoren nennen es eine Reisebeschreibung, die erst einmal acht Wochen dauert. In jeder Woche soll der Blick des abenteuerlustigen, auf Achtsamkeit bedachten Menschen fokussiert werden auf ein Thema. „Wissen, was wirklich zählt“, „Abstand gewinnen“, „Etwas ändern“ – der achtsamkeitsorientierte Mensch wird neugierig gemacht. Er wird aber auch feinsinnig und kompetent durch das Programm geführt. So gibt es immer wieder grundsätzliche Informationen, die sich mit Übungen abwechseln.

Für psychiatrisch Pflegende stellt sich natürlich die Frage, welchen Sinn ein solches Achtsamkeitsprogramm macht. Es ist der niedrigschwellige Charakter, der das „Lebe Balance“-Programm sympathisch für die psychiatrisch-pflegerische Arbeit macht. Ob in einem ambulanten oder stationären Setting, „Lebe Balance“ ist im Grunde für jeden lernbar und machbar. Die Tatsache, dass das Programm acht Wochen lang dauert, gibt ihm einen überschaubaren Charakter und gleichzeitig die Möglichkeit, sich immer wieder darauf einzulassen.

Christoph Müller