Rofo 2016; 188(03): 295-296
DOI: 10.1055/s-0041-104890
The Interesting Case
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Peritoneale Aussaat als extraossäre Manifestation eines Multiplen Myeloms – eine seltene Differenzialdiagnose zur Peritonealkarzinose

J. M. Weinrich
,
H. Schäfer
,
M. Regier
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Publikationsverlauf

31. März 2015

31. Juli 2015

Publikationsdatum:
02. September 2015 (online)

Einleitung

Das multiple Myelom trägt zu 1 % aller Malignome und 10 % aller hämatologischen malignen Erkrankungen bei. Die typischen Manifestationen dieser von den B-Zellen ausgehenden Erkrankung beinhalten unter anderem eine Hyperkalzämie, Niereninsuffizienz, Anämie, und die in der Bildgebung charakteristischen Osteolysen (CRAB-Kriterien, Rajkumar SV et al. Lancet Oncol 2014; 15: e538–e548). Eine extramedulläre Beteiligung tritt in 5 % der Fälle bei aggressiveren Unterformen auf (Patlas et al. Am J Roentgenol 2004; 183: 929 – 932). Eine Myelomerkrankung mit zusätzlicher extramedullärer Manifestation hat eine schlechtere Prognose als die klassische Erkrankung und erfordert bei eingeschränkten Therapieoptionen eine angepasste Therapie, wobei hier unter anderem eine zeitnahe Hochdosis-Schematherapie bedeutsam sein kann (Bladé J et al. Journal of Oncology 2011; 29: 3805 – 3812).

Die Bildgebung spielt bei der Diagnostik des multiplen Myeloms eine wichtige Rolle, wobei die konventionellen Aufnahmen nach dem „Pariser Schema“ durch schnittbildgebende Verfahren wie der MDCT, PET-CT oder MRT ersetzt worden sind.

Da die Therapie der Myelomerkrankung im Falle eines extramedullären Befalls vom regulären Behandlungsschema abweicht, ist es für die bestmögliche Therapieplanung besonders wichtig extramedulläre Manifestationen in der Bildgebung zu erkennen.