PPH 2015; 21(06): 311
DOI: 10.1055/s-0041-106276
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publikationsdatum:
24. November 2015 (online)

Meinungen: Sind Netzbetten inhuman?

In der psychiatrischen Pflegeszene wird diskutiert, inwieweit Netzbetten eine berechtigte Rolle in der Begleitung von Menschen spielen sollten, die herausforderndes Verhalten zeigen. Wir wollten wissen, wie Sie darüber denken. Hier einige Antworten, die exemplarisch für viele stehen:

  • » Ich bin für Netzbetten, denn in der Psychiatrie kann man den Patienten in so ein Bett geben, wenn er einen Raptus hat. Vielleicht beruhigt er sich, denn schlimmer ist die Fünf-Punkt-Fixierung. Im Netzbett kann der Patient wenigstens sitzen oder sich ein wenig bewegen, ohne sich zu verletzen. «

  • » Solche Betten sind für mich menschenverachtend, und ich hoffe, dass Netzbetten keine Renaissance erleben. Hatte immer gedacht, die seien komplett abgeschafft. «

  • » Das einzige Mal, dass ich ein Netzbett sah, war im sächsischen Psychiatriemuseum – und ich dachte mir, da gehört es auch hin. Nun gut, es war ein älteres Modell und ich weiß nicht, wie modernere aussehen. Aber dennoch, ich kann mir nicht vorstellen, diese zu benutzen. «

  • » Freiheitsberaubende Maßnahmen, wie Fünf-Punkt-Fixierungen, Gitter oder Netze, sind indiskutabel. Wer einmal gesehen hat, wie Senioren oder Patienten unter derartigen Maßnahmen leiden, vergisst das nie ... darum ein klares „Nein“ zu solchen Praktiken und endlich mehr Personal in Seniorenheimen und Krankenhäusern! «

  • » Ich hab mit den Betten schon gearbeitet und bin begeistert. Denn ich muss keinen Bauchgurt verwenden, der Patient kann sich frei in dem Bett bewegen und das Sturzrisiko ist auch gleich null. Ich finde es eine tolle Sache. «