Laryngorhinootologie 2016; 95(11): 768-773
DOI: 10.1055/s-0041-107561
Originalie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Verteilung und Streuung von APHAB-Antworten vor und nach einer Hörgeräteversorgung

Distribution and Scattering of APHAB Answers Before and After Hearing Aid Fitting
J. Löhler
1   Wissenschaftliches Institut für angewandte HNO-Heilkunde (WIAHNO) des Deutschen Berufsverbandes der HNO-Ärzte e. V., Bad Bramstedt
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für HNO-Heilkunde
,
B. Akcicek
1   Wissenschaftliches Institut für angewandte HNO-Heilkunde (WIAHNO) des Deutschen Berufsverbandes der HNO-Ärzte e. V., Bad Bramstedt
,
B. Wollenberg
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für HNO-Heilkunde
,
R. Schönweiler
3   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Sektion für Phoniatrie und Pädaudiologie (in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
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Publikationsverlauf

eingereicht 20. September 2015

akzeptiert 05. Oktober 2015

Publikationsdatum:
07. Januar 2016 (online)

Zusammenfassung

Einleitung: Inventare sind Bestandteil in der audiologischen Diagnostik. Der APHAB wird regelmäßig im Rahmen einer Hörgeräteversorgung in Deutschland angewendet. Diese Studie untersucht, ob es bestimmte APHAB-Fragen gibt, die gegenüber anderen seltener beantwortet werden und ob die inverse Formulierung mancher Fragen einen Einfluss darauf hat.

Methoden: Zwischen April 2013 und August 2015 wurden bei 23 557 APHAB-Fragebögen aus 10 Kassenärztlichen Vereinigungen die Antwortfrequenz vor und nach einer Hörgeräteversorgung bestimmt.

Ergebnisse: Für die EC-Skala gab es ohne Hörgeräte eine Gruppe von Patienten, die große, eine andere, die keine Probleme in den beschriebenen Situationen hatte. In der BN- und RV-Skala hatten ohne Hörgeräte die meisten Patienten Schwierigkeiten zu verstehen. In der AV-Skala gab es keine besondere Häufung hinsichtlich bestimmter Probleme. Nach einer Hörgeräteversorgung waren die Hörprobleme in den Skalen EC, BN und RV im Durchschnitt deutlich geringer, in der AV-Skala gab es keine nennenswerte Veränderung. Bis auf die Fragen 11, 18 und 21 wurden alle APHAB-Fragen vor und nach einer Hörgeräteversorgung zu etwa 93–94% beantwortet. Die Fragen 11 und 18 wurden zu etwa 92%, die Frage 21 zu etwa 87% beantwortet. Einige Fragen weisen vor und nach einer Hörgeräteversorgung eine einheitliche Tendenz in der Abweichung vom Durchschnitt auf (1, 3, 13, 16 und 17).

Schlussfolgerungen: Eine inverse Formulierung der Fragen hat keinen Einfluss auf die Beantwortungsfrequenz von APHAB-Fragen. Die 3 Fragen, die seltener als die übrigen beantwortet wurden, beschreiben Hörsituationen im Kino, im Theater und in Kirchen. Vermutlich werden diese Hörsituationen von den versorgten Probanden nicht so häufig erlebt.

Abstract

Objective: Questionnaires are an important diagnostic elements in audiology. In Germany the APHAB is regularly used for hearing aid fitting. This study is investigating whether there are any specific questions which are answered more rarely by the subjects than other and whether inverted questions have any influence to this.

Methods: Between April 2013 and August 2015 the number of 23 557 APHAB forms by 10 associations of statutory health insurance registered physicians have been collected and evaluated. For all questions the frequency of answers before and after hearing aid fitting have been determined.

Results: For the EC scale there was one group of patients without hearing aid which a lot of problems of hearing and a second without. For the BN and RV subscale the majority of the patients addresses problems of understanding. For the AV scale no specific kind of problems found has been found. After successful hearing aid fitting problems of understanding for EC, BN, and RV subscale were reduced on average, for the AV scale no relevant change could be observed. Except for the numbers 11, 18, and 21 all APHAB questions were answered by 93–94% by all subjects. The questions number 11 and 18 were answered by 92%, question number 21 by 87%. Some questions have a similar tendency in deviation from the average (1, 3, 13, 16, and 17).

Conclusions: Inverted questions have no influence to the frequency of answers in APHAB questions. The 3 questions which are answered more rarely are describing hearing situations in cinemas, theatres, and at church. Presumably, this hearing situations are not so common for most patients than the other described by the APHAB.

Ergänzendes Material