Zusammenfassung
Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, einen Überblick über aktuelle pathogenetische Konzepte und klinische Studien zur Sarkoidose zu geben. Es haben sich neue Erkenntnisse zu Pathomechanismen der Sarkoidose im Bereich der Granulombildung, der immunologischen Prozesse, der Autoimmunität und der Genetik ergeben. Neue Daten weisen Serum Amyloid A und/oder mykobakteriellen Antigenen als Nidus eine wichtige Rolle bei der Granulomentstehung zu. Auf der anderen Seite sind neue potenzielle Autoantigene gefunden worden, die auf eine mögliche wichtige Rolle der Autoimmunität hinweisen. Durch große genomweite Assoziationsstudien konnten diverse Risikogene gefunden werden, die auf völlig neue Aspekte der Pathogenese der Sarkoidose hinweisen.
Aktuell laufende und kürzlich abgeschlossene klinisch-pharmakologische Studien bei Patienten mit Sarkoidose lassen auf neue Möglichkeiten in der Therapie der Sarkoidose hoffen. In letzter Zeit wurden einige positive Studien zu gut charakterisierten und homogenen Patientensubgruppen veröffentlicht, bei denen mehrere Medikamente bei der Sarkoidose-assoziierten Fatigue, der Hautsarkoidose und der pulmonalen Hypertonie bei Sarkoidose positive Wirkungen zeigten. Es scheint, dass die Bildung homogener Subkohorten bei einer heterogenen Erkrankung wie der Sarkoidose notwendig dafür ist, dass klinische Studien erfolgreich sein können.
Abstract
The etiology of sarcoidosis is still elusive, yet there has been considerable progress in various areas of basic and clinical research. This review focuses on mechanisms of granuloma formation and on new findings in autoimmunity and genetics of sarcoidosis. A new promising concept arose, where serum amyloid A and/or mycobacterial antigens serve as nidus for granuloma formation. Furthermore, autoimmunity in sarcoidosis was neglected for a long time, yet new studies found autoantigens and abnormalities in antigen presentation in sarcoidosis. Last but not least, large genome-wide association studies discovered several new predisposing genes, leading to new hypotheses on pathomechanisms of sarcoidosis.
In the second part, we focus on ongoing or recently completed clinical-pharmacological studies in patients with sarcoidosis: Positive studies were published in well characterized and homogenous subcohorts of sarcoid patients. Several drugs have shown a positive effect on sarcoidosis-associated fatigue, on sarcoidosis of the skin and on pulmonary hypertension in sarcoid patients. It seems that the generation of clinically closely defined subcohorts is necessary to achieve positive outcomes in studies on sarcoidosis.