Radiologie up2date 2015; 15(04): 323-332
DOI: 10.1055/s-0041-108901
Neuroradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dissektionen der zervikalen hirnversorgenden Gefäße

Dissections of the cervical brain supplying arteries
U. Jensen-Kondering
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Publication Date:
15 December 2015 (online)

Zusammenfassung

Dissektionen der zervikalen hirnversorgenden Gefäße sind zwar selten, erlangen aber aufgrund der Tatsache, dass sie bei jüngeren Patienten in ca. 20 % die Ursache von Schlaganfällen sind, eine besondere Bedeutung. Außerdem ist es für die Wahl der Sekundärprophylaxe entscheidend, Dissektionen als Ursache von Schlaganfällen zu erkennen, um rezidivierende embolische Ereignisse auf dem Boden der Dissektion zu verhindern. In diesem Artikel sollen die anatomischen und pathophysiologischen Grundlagen erläutert werden, des Weiteren wird auf die Besonderheiten der Bildgebung in der Akut- und Postakutphase, insbesondere die Schnittbildgebung mit CT und MRT eingegangen, und es werden typische Befunde aufgezeigt.

Abstract

Dissections of the cervical brain supplying arteries are rare but are an important cause of stroke in young and middle aged patients. Furthermore, recognition of dissections is crucial to prevent recurring embolic events by adequate choice of therapy. In this article the anatomical and pathophysiological basics, diagnostic and treatment options will be discussed with an emphasis on cross sectional imaging and typical imaging findings.

Kernaussagen
  • Dissektionen der zervikalen hirnversorgenden Gefäße sind eine häufige Ursache für Schlaganfälle bei jungen Patienten.

  • Für die Wahl der Sekundärprophylaxe entscheidend ist die Tatsache, ob die Dissektion intra- oder extradural lokalisiert ist.

  • Bereits in der konventionellen Bildgebung mit CT und MRT ohne dezidierte Gefäßdarstellung lassen sich Hinweise auf eine Dissektion erheben.

  • Eine sichere Darstellung des Wandhämatoms zum Beweis einer Dissektion gelingt mit fettgesättigten T1w Sequenzen.