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DOI: 10.1055/s-0041-110822
Editorial
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
14. Dezember 2015 (online)
Liebe Leserinnen, Liebe Leser,
Der Krankheitsverlauf und die Prognose von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird nicht nur durch somatische Variablen bestimmt, sondern auch durch psychosoziale Faktoren beeinflußt. Psychosoziale Belastungsfaktoren wie Depression, Angst oder niedriger sozialer Status und soziale Isolation sind mit einem erhöhten kardiovaskulären Erkrankungsrisiko und einem ungünstigeren Krankheitsverlauf verbunden. Durch gezielte Interventionen, wie beispielsweise Psychotherapie ggf. in Kombination mit Psychopharmaka, lassen sich Lebensqualität und Krankheitsverlauf betroffener Patienten oftmals signifikant verbessern. Trotzdem werden psychosoziale Faktoren bei der Evaluation und Behandlung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Praxisalltag häufig nur unzureichend berücksichtigt.
Die Idee zu diesem Schwerpunktheft zur „Psychokardiologie“ hat sich aus dem Nucleus der Arbeitsgruppe 30 (AG 30) „Psychosoziale Kardiologie“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) entwickelt. Dieser hat auch wesentlich zu dem „Positionspapier zur Bedeutung psychosozialer Faktoren in der Kardiologie“ beigetragen, welches zuletzt 2013 aktualisiert wurde.
In dem aktuellen Schwerpunkheft werden zunächst in 3 Übersichtsbeiträgen die Grundlagen der Psychokardiologie beleuchtet mit Fokus auf „Psychosozialen Risikofaktoren“ (▶ siehe Seite 362), „Psychopharmakologie“ (▶ siehe Seite 366) sowie „Intergrierter Psychokardiologie“ (▶ siehe Seite 370). In weiteren 5 Übersichtsbeiträgen wird dann der Zusammenhang zwischen psychosozialen Faktoren und häufigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einschließlich KHK (▶ siehe Seite 375), Herzinsuffizienz (▶ siehe Seite 379), ICD-Patienten (▶ siehe Seite 387), Vorhofflimmern (▶ siehe Seite 392) und arterieller Hypertonie (▶ siehe Seite 396), näher erörtert. Wesentlich hierbei ist es, die Praxisrelevanz und die Umsetzbarkeit im Praxisalltag in den Vordergrund zu stellen.
Wir wünschen Ihnen eine spannende und erkenntnisreiche Lektüre.
Ihre
Christian Albus, Markus Haass und Malte Kelm