Rofo 2021; 193(S 01): 25
DOI: 10.1055/s-0041-1723201
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie

Vergleich von zwei Programmen zur automatisierten Quantifizierung des Hirn- und Läsionsvolumens bei Multiple-Sklerose-Patienten

M Notohamiprodjo
1   DIE RADIOLOGIE München, München
,
N Lummel
1   DIE RADIOLOGIE München, München
,
T Baum
1   DIE RADIOLOGIE München, München
,
M Röttinger
1   DIE RADIOLOGIE München, München
,
L Krause
1   DIE RADIOLOGIE München, München
,
I Kleiner
2   Marianne-Strauß-Klinik, Berg
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Vergleich von zwei Programmen zur automatisierten Bestimmung des Hirn- und Läsionsvolumens bei Multiple-Sklerose-Patienten.

Material und Methoden Es wurden 86 Patienten mit gesicherter Multipler Sklerose mit einer isotropen 3D – T1- und 3D-FLAIR-Sequenz untersucht. Die T1-Sequenzen wurden bei 45 Patienten nativ und bei 41 Patienten kontrastverstärkt akquiriert. Mit zwei unterschiedlichen Programmen (md.brain v2.0 (MDB) und icobrain MS (ICO)) wurden das absolute (ml) und relative (Altersperzentile (PERZ), pathologisch < 1te PERZ)) Volumen für das Gesamthirn und graue Substanz berechnet. Das Volumen für periventrikuläre, juxtakortikale, infratentorielle und unspezifische FLAIR-hyperintense Läsionen wurde in ml berechnet. Die statistische Auswertung erfolgte mit gepaarten t-Tests und Spearmanʼs Rho.

Ergebnisse Bei nativen Untersuchungen zeigte sich ein signifikanter Unterschied (p < 0,01) für das absolute und relative Gesamthirnvolumen (MDB: 1092,10 ± 147,10 ml; 16,67 ± 24,90 PERZ/ICO 1057,37 ± 139,23 ml; 9,15 ± 12,79 PERZ) und für das absolute und relative Volumen der grauen Substanz (MDB: 682,34 ± 77,41 ml; 50,42 ± 24,90 PER/ICO 635,33 ± 84,22; 23,24 ± 19,52 PERZ). Bei kontrastverstärkten Untersuchungen bestand kein signifikanter Unterschied für das absolute (MDB: 1057,39 ± 121,20 ml/ICO 1065,87 ± 120,20 ml), aber für das relative Gesamthirnvolumen (MDB: 53,79 ± 33,56 PERZ/ICO 12,92 ± 16,44 PERZ). Es zeigte sich bei periventrikulären Läsionen ein signifikanter Volumenunterschied (p < 0,01) (MDB 12,17 ± 15,35 ml/ICO 10,70 ± 11,28 ml) aber nicht für andere Regionen. Bei nativen Untersuchungen Betrug die Korrelation für pathologische relative Hirnvolumina RS = 0,75, bei KM-verstärkten Untersuchungen RS = 0,46.

Schlussfolgerungen Bei der automatischen Berechnung des Hirn- und Läsionsvolumens mit zwei unterschiedlichen Programmen kommt es zu signifikanten Unterschieden für das absolute und relative Hirnvolumen, als auch für periventrikuläre Läsionen. Bei nativen Untersuchungen zeigt sich eine gute Korrelation bei der Bestimmung von pathologischen Hirnvolumina.



Publication History

Article published online:
11 May 2021

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