Rofo 2021; 193(S 01): 44-46
DOI: 10.1055/s-0041-1723258
Case-Report
Gefäßdiagnostik

Die seltene Differentialdiagnose der salmonellenbedingten Aortitis

S Wichmann
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Dresden
,
D Klenk
2   Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Gefäßchirurgie, Dresden
,
R Winzer
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Dresden
,
E Langer
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Dresden
,
J Kühn
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Dresden
,
R Hoffmann
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Dresden
,
D Fedders
1   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Dresden
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Einleitung Salmonelleninfektionen sind selten, werden über kontaminierte Lebensmittel fäkal-oral übertragen und führen meist zu Gastroenteritis. 5% der Patienten zeigen eine Bakteriämie, die potentiell zu Vaskulitiden führen kann. Komplikativ können daraus mykotische Pseudaneurysmata mit Rupturrisiko und hoher Mortalität entstehen. Der vorgestellte Fall beschreibt den seltenen Fall von multifokalen salmonellenbedingten penetrierenden Aortenulcera (PAUs) der Aorta.

Anamese Wir berichten über einen 59-jährigen Patienten, welcher sich mit seit 3 Wochen bestehenden Schmerzen in die rechte Leiste ausstrahlend und B-Symptomatik ohne Fieber in der Notaufnahme vorstellte. Bei bekannter Nephrolithiasis erfolgte eine native CT zum Ausschluss einer Urotrolithiasis. In dieser zeigten sich Fettgewebsinhibierungen um die Aorta abdominalis sowie um die rechte A. ilica interna und A. femoralis superficialis. Eine anschließend durchgeführte kontrastmittelgestützte CTA bestätigt die Verdachtsdiagnose von entzündlich bedingten PAUs. Die positive Blutkultur für Samonellen unterstützt den bildmorphologischen Verdacht einer entzündlichen Genese der PAUs. Im weiteren Verlauf erhielt der Patient einen offenen Gefäßersatz, in dieser wurde die Genese der PAUs letztendlich bestätigt.

Diskussion Ca. 3% aller Aneurysmata sind mykotische Pseudaneurysmata, meist durch Staphylococcus aureus oder Salmonella spp. verursacht. Letztere bedingen ca. 40% aller infektiösen Aortitiden. Die Schnittbildgebung spielt bei der Diagnosestellung, insbesondere bei der Differenzierung zwischen entzündlichen und nicht-entzündlichem PAU, eine entscheidende Rolle. Therapeutisch ist neben der Antibiotikadauertherapie meist eine chirurgische Sanierung erforderlich.

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Article published online:
11 May 2021

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  • Quellen

  • 1 Wai-Kit L. et al. Infected (Mycotic) Aneurysms. Spectrum of imaging appearances and management. RadioGraphics 2008; 28: 1853-1868
  • 2 Pulimamidi S. et al. Salmonella Aortitis Treated with Endovascular Aortic Repair. Ann Vasc Surg 2014; 28: 1314.e5-1314.e10